DIE GUTE NACHRICHT NACH MATTHÄUS INDEX-GOSPEL MARKUS LUKAS JOHANNES

(Matthäus-Evangelium)

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HERKUNFT, GEBURT UND VORGESCHICHTE DES AUFTRETENS VON JESUS.

Jesus - Ziel und Erfüllung der Geschichte Israels.

I : 1 Dieses Buch berichtet über die Herkunft und Geschichte von Jesus Christus, dem Nachkommen Davids und Nachkommen Abrahams. 2 Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. 3 Juda zeugte Perez und Serach; die Mutter war Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram. 4 Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Naschon. Naschon zeugte Salmon. 5 Salmon zeugte Boas; die Mutter war Rahab. Boas zeugte Obed; die Mutter war Rut. Obed zeugte Isai. 6 Isai zeugte den König David. David zeugte Salomo; die Mutter war die Frau Urijas. 7 Salomo zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugte Asa. 8 Asa zeugte Joschafat. Joschafat zeugte Joram. Joram zeugte Usija. 9 Usija zeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskija. 10 Hiskija zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Joschija. 11 Joschija zeugte Jojachin und seine Brüder. Das war zu der Zeit, als die Bevölkerung von Jerusalem und Juda nach Babylonien in die Verbannung weggeführt wurde. 12 Nach der Wegfuhrung zeugte Jojachin Schealtiël. Schealtiël zeugte Serubbabel. 13 Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eliakim. Eliakim zeugte Azor. 14 Azor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud. 15 Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob. 16 Jakob zeugte Josef, den Mann von Maria. Sie wurde die Mutter von Jesus, der Christus genannt wird. 17 Zusammengerechnet sind es vierzehn Generationen von Abraham bis David, vierzehn weitere von David bis zur Wegführung nach Babylonien und noch einmal vierzehn von dieser Zeit bis zu Christus.

Jesus - Gottessohn und Davidssohn.

18 Mit der Zeugung von Jesus Christus verhielt es sich so: Seine Mutter Maria war mit Josef schon rechtsgültig verheiratet, aber sie hatten die Ehe noch nicht vollzogen. Da stellte sich heraus, daß Maria ein Kind erwartete - durch die Wirkung des Heiligen Geistes. 19 Josef, ihr Mann, war großmütigc und wollte sie nicht vor Gericht bringen. Deshalb hatte er vor, sich stillschweigend von ihr zu trennen. 20 Während er noch hin und her überlegte, erschien ihm im Traum der Engel des Herrn und sagte zu ihm: »Josef, du Nachkomme Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen Denn das Kind, das sie erwartet, kommt vom Geist Gottes. 21 Sie wird einen Sohn zur Welt bringen; den sollst du Jesus nennen. Denn er wird sein Volk von aller Schuld befreien.« 22 Dies alles geschah, damit in Erfüllung ging, was der Herr durch den Propheten angekündigt hatte: 23 "Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den werden sie Immanuël nennen.« Der Name bedeutet: »Gott steht uns bei«. 24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25Er hatte aber keinen ehelichen Verkehr mit ihr, bis sie ihren Sohn geboren hatte. Und er gab ihm den Namen Jesus.

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Jesus - von den Völkern erwartet und als König begrüßt.

II : 1 Jesus wurde in Betlehen in Judäa geboren, zur Zeit, als König Herodes das Land regierte. Bald nach seiner Geburt kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem 2 und fragten: »Wo finden wir den neugeborenen König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.« 3 Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. 4 Er ließ alle führenden Priester und Gesetzeslehrer im Volk Gottes zu sich kommen und fragte sie: »Wo soll der versprochene Retter geboren werden?« 5 Sie antworteten: »In Betlehen in Judäa. Denn so hat der Prophet geschrieben: » 6 Du Betlehen im Land Juda! Du bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten in Juda, denn aus dir wird der Herrscher kommen, der mein Volk Israel schützen und leiten soll.« 7 Daraufhin rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und fragte sie aus, wann sie den Stern zum erstenmal gesehen hätten. 8 Dann schickte er sie nach Betlehen und sagte: »Geht und erkundigt euch genau nach dem Kind, und wenn ihr es gefunden habt, gebt mir Nachricht! Dann will ich auch hingehen und ihm huldigen.« 9 Nachdem sie vom König diesen Bescheid erhalten hatten, machten sich die Sterndeuter auf den Weg. Und der Stern, den sie schon bei seinem Aufgehen beobachtet hatten, ging ihnen voraus. Genau über der Stelle, wo das Kind war, blieb er stehen. 10 Als sie den Stern sahen, kam eine große Freude über sie. 11 Sie gingen in das Haus und fanden das Kind mit seiner Mutter Maria. Da warfen sie sich vor ihm zu Boden und huldigten ihm. Dann holten sie die Schätze hervor, die sie mitgebracht hatten, und legten sie vor ihm nieder: Gold, Weihrauch~ und Myrrhe. 12 In einem Traum befahl ihnen Gott, nicht wieder zu Herodes zu gehen. So zogen sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.

Jesus - wie einst das Volk Israel Flüchtling in Ägypten.

13 Nachdem die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum der Engel des Herrn und sagte: »Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten! Bleib dort, bis ich dir sage, daß du wieder zurückkommen kannst. Herodes wird nämlich das Kind suchen, weil er es umbringen will.» 14 Da stand Josef auf, mitten in der Nacht, nahm das Kind und seine Mutter und floh mit ihnen nach Ägypten. 15 Dort lebten sie bis zum Tod von Herodes. So sollte in Erfüllung gehen, was der Herr durch den Propheten angekündigt hatte: »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Jesus - wie Mose dem Kindermord entkommen.

16 Als Herodes merkte, daß die Sterndeuter ihn hintergangen hatten, wurde er sehr zornig. Er befahl, in Betlehen und Umgebung alle kleinen Jungen bis zu zwei Jahren zu töten. Das entsprach der Zeitspanne, die er aus den Angaben der Sterndeuter entnommen hatte. 17 So sollte in Erfüllung gehen, was Gott durch den Propheten Jeremia angekündigt hatte: 18 »In Rama hört man Klagerufe und bitteres Weinen: Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen; denn sie sind nicht mehr da.«

Jesus - der Nazoräer.

19 Als Herodes gestorben war, erschien dem Josef in Ägypten der Engel des Herrn im Traum 20 und sagte: »Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und kehre in das Land Israel zurück; denn alle, die das Kind umbringen wollten, sind gestorben.« 21 Da stand Josef auf, nahm das Kind und seine Mutter und kehrte nach Israel zurück. 22 Unterwegs erfuhr Josef, daß in Judäa Archelaus als Nachfolger seines Vaters Herodes König geworden war. Da bekam er Angst, dorthin zu ziehen. Im Traum erhielt er eine neue Weisung und zog daraufhin nach Galiläa. 23 Er kam in die Stadt Nazaret und ließ sich dort nieder. So sollte in Erfüllung gehen, was Gott durch die Propheten angekündigt hatte: Der versprochene Retter wird Nazoräer genannt werden.

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Johannes der Täufer tritt auf.

III : 1 Damals trat der Täufer Johannes in der Wüste von Judäa auf und verkündete: 2 »Ändert euer Leben! Gott wird jetzt seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden! 3 Diesen Johannes hatte Gott schon durch den Propheten Jesaja angekündigt, der gesagt hat: »In der Wüste ruft einer: Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt! Ebnet ihm die Straßen!« 4 Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und um die Hüften einen Ledergurt. Seine Nahrung bestand aus Heuschrecken und Honig von wilden Bienen. 5 Die Leute aus Jerusalem, aus ganz Judäa und der ganzen Jordangegend kamen zu ihm, »bekannten öffentlich ihre Sünden und ließen sich von ihm im Jordan taufen.

Der Täufer fordert zur Umkehr auf.

7 Auch viele Pharisäer und Sadduzäer kamen um sich von Johannes taufen zu lassen. Zu ihnen sagte er: »Ihr Schlangenbrut, wer hat euch gesagt, daß ihr dem bevorstehenden Gericht Gottes entgeht? 8 Zeigt durch euer Leben, daß ihr euch wirklich ändern wollt! 9 Ihr bildet euch ein, daß euch nichts geschehen kann, weil Abraham euer Stammvater ist. Aber das sage ich euch: Gott karIll Abraham aus diesen Steinen hier neue Nachkommen schaffen! 10 Die Axt ist schon angelegt, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.«

Der Täufer weist auf Christus hin.

11 Johannes sagte auch: sich taufe euch mit Wasser, damit ihr euer Leben ändert. Aber der, der nach mir kommt, ist mächtiger als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit dem Feuer des Gerichts taufen. 12 Er hat die Worfschaufel in seiner Hand. Er wird die Spreu vom Weizen scheiden und seinen Weizen in die Scheune bringen. Die Spreu wird er in einem Feuer verbrennen, das nie mehr ausgeht.«

Jesus läßt sich von Johannes taufen.

13 Um diese Zeit kam Jesus von Galiläa her an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen. 14 Johannes versuchte, ihn davon abzubringen, und sagte: sIch müßte von dir getauft wen den, und du kommst zu mir?« 15 Aber Jesus antwortete: »Zögere nicht, mich zu taufen! Das ist es, was wir jetzt tun müssen. So eröffnen wir den Weg, auf dem der Wille Gottes ohne Abstriche erfüllt wird.« Da gab Johannes nach. 16 Sobald Jesus getauft war, stieg er aus dem Wasser. Da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herab-kommen. 17 Und eine Stimme aus dem Himmel sagte: »Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt.«

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Jesus wird auf die Probe gestellt.

IV : 1 Danach führte der Geist Gottes Jesus in die Wüste, wo er vom Teufel auf die Probe gestellt werden sollte. 2 Nachdem er vierzig Tage und Nächte gefastet hatte, war er hungrig. 3 Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch, daß die Steine hier zu Brot werden!« 4 Jesus antwortete: »In den Heiligen Schriften steht: "Der Mensch lebt nicht nur von Brot; er lobt von jedem Wort, das Gott spricht.« 5 Darauf führte der Teufel ihn in die heilige Stadt Jerusalem, stellte ihn auf den höchsten Punkt des Tempels 6 und sagte: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann spring doch hinunter; denn in den Heiligen Schriften steht: "Deinetwegen wird Gott seine Engel schicken, und sie werden dich auf Händen tragen, damit du dich an keinem Stein stößt.« 7 Jesus antwortete: »in den Heiligen Schriften heißt es auch: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern.« 8 Zuletzt führte der Teufel Jesus auf einen sehr hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt in ihrer Größe und Pracht 9 und sagte: »Dies alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir nieder-wirfst und mich anbetest.« 10 Da sagte Jesus: »Weg mit dir, Satan! In den Heiligen Schriften heißt es: "Vor dem Herrn, deinem Gott, wirf dich nieder, ihn sollst du anbeten und niemand sonst.« 11 Darauf ließ der Teufel von Jesus ab, und Engel kamen und versorgten ihn.

Jesus beginnt sein Wirken in Galiläa

12 Als Jesus hörte, daß man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte,» zog er sich nach Galiläa zurück. 13 Er blieb aber nicht in Nazaret, sondern nahm seinen Wohnsitz in Kafarnaum, einer Stadt am See Gennesaret, im Gebiet der Stämme Sebulon und Naftali. 14 Das geschah, damit in Erfüllung ging, was Gott durch den Propheten Jesaja angekündigt hatte: 15 »Du Land von Sebulon und Naftali, am See gelegen und jenseits des Jordans, Galiläa der gottfernen Völker! 16 Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht. Und für alle, die im finsteren Land des Todes wohnen, leuchtet ein Licht auf!» 17 Von da an verkündete Jesus seine Botschaft: »Ändert euer Leben! Gott wird jetzt seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden!«

Jesus beruft vier Fischer zu Jüngern.

18 Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder: Simon - bekannt unter dem Namen Petrus - und Andreas. Sie warfen gerade ihr Netz aus, denn sie waren Fischer. 19 Jesus sagte zu ihnen: «Kommt, folgt mir! Ich mache euch zu Menschenfischern.« 20 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. 21 Als Jesus von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den Sohn von Zebedäus, und seinen Bruder Johannes. Sie waren mit ihrem Vater im Boot und richteten die Netze her, Jesus rief sie, 22 und sofort verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm.

JESUS LEHRT: DIE BERGPREDIGT

Jesus lehrt und hellt, um ihn sammelt sich das Volk.

23 Jesus zog durch ganz Galiläa. Er lehrte in den Synagogen und verkündete die Gute Nachricht, daß Gott jetzt seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden wird. Er heilte alle Krankheiten und Leiden im Volk. 24 Die Kunde von ihm verbreitete sich sogar in ganz Syrien. Die Leute brachten alle zu Jesus, die an irgendwelchen Krankheiten oder Beschwerden litten, auch Besessene, Epileptiker und Gelähmte, und er machte sie gesund. 25 Große Menschenmengen aus Galiläa, aus dem Gebiet der Zehn Städte, aus Jerusalem und Judäa und von der anderen Seite des Jordans zogen mit ihm.

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V : 1 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg erauf einen Berg und setzte sich. Seine Jünger traten zu ihm. 2 Dann begann er zu reden und lehrte sie, was Gott jetzt von seinem Volk verlangt.

Wer sich freuen darf (Die Seligpreisungen).

Er sagte: 3 »Freuen dürfen sich alle, die nur noch von Gott etwas erwartend mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt. 4 Freuen dürfen sich alle, die unter dieser heillosen Welt Ieidenf-Gott wird ihrem Leid für immer ein Ende machen. 5 Freuen dürfen sich alle, die auf Gewalt verzichten Gott wird ihnen die Erde zum Besitz geben. 5 Freuen dürfen sich alle, die danach hungern und dürsten, daß sich auf der Erde Gottes gerechter Wille durchsetzt -Gott wird ihren Hunger stillen. 7 Freuen dürfen sich alle, die barmherzig sind -Gott wird auch mit ihnen barmherzig sein. 8 Freuen dürfen sich alle, die im Herzen rein sind -sie werden Gott sehen. 9 Freuen dürfen sich alle, die Frieden stiften -Gott wird sie als seine Söhne und Töchter annehmen. 10 Freuen dürfen sich alle, die verfolgt werden, weil sie tun, was Gott will -mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt. 11 Freuen dürft ihr euch, wenn sie euch beschimpfen und verfolgen und verleumden, weil ihr zu mir gehört. 12 Freut euch und jubelt, denn Gott wird euch reich belohnen. So haben sie die Propheten vor euch auch schon behandelt.«

Die Aufgabe der Jünger.

13 »Ihr seid das Salz für die Welt. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen, und die Menschen zertreten es. 14 Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. 15 Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. 16 Genauso muß auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«

Den Willen Gottes im Gesetz ganz ernst nehmen..

17»Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Weisungen der Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um sie außer Kraft zu setzen, sondern um ihnen volle Geltung zu verschaffen. 18 Ich versichere euch: Solange Himmel und Erde bestehen, wird kein i-Punkt und kein Komma im Gesetz gestrichen. Das ganze Gesetz muß erfüllt werden. 19 Wer also ein noch so unbedeutendes Gebot für ungültig erklärt und die Menschen in diesem Sinne lehrt, wird in der neuen Welt Gottesa den letzten Platz einnehmen. Wer es aber befolgt und andere dazu anhält, wird in der neuen Welt Gottes hochgeachtet sein. 20 Ich sage euch: Ihr werdet niemals in Gottes neue Welt kommen, wenn ihr seinen Willen nicht besser erfüllt als die Gesetzeslehrer und Pharisäer.«

...beim Gebot, nicht zu morden.

21 »Ihr wißt, daß unseren Vorfahren gesagt worden ist: "Du sollst nicht morden! Wer einen Mord begeht, soll vor Gericht gestellt werden." 22 Ich aber sage euch; Schon wer auf seinen Bruder oder seine Schwester zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder oder seiner Schwester sagt: "Du Idiot", gehört vor das oberste Gericht. Und wer zu seinem Bruder oder seiner Schwester sagt: "Geh zum Teufel", gehört ins Feuer der Hölle. 23 Wenn du zum Altar gehst, um Gott deine Gabe zu bringen, und dort fällt dir ein, daß dein Bruder oder deine Schwester etwas gegen dich hat, 24 dann laß deine Gabe vor dem Altar liegen, geh zuerst hin und söhne dich aus. Danach komm und bring Gott dein Opfer. 25 Einige dich mit deinem Gläubiger rechtzeitig, solange du noch mit ihm auf dem Weg zum Gericht bist. Solist wird er dich dem Richter ausliefern, und der wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, damit er dich ins Gefängnis steckt. 26 Ich versichere dir: Dort kommst du erst wieder heraus, wenn du deine Schuld bis auf den letzten Pfennig bezahlt hast.«

...beim Gebot, die Ehe nicht zu brechen.

27»Ihr wißt, daß es heißt: "Du sollst nicht die Ehe brechen!" 28 Ich aber sage euch: Wer die Frau eines anderen begehrlich ansieht, hat in seinem Herzen schon die Ehe mit ihr gebrochen. 29 Wenn dich dein rechtes Auge verführen will, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, du verlierst eines deiner Glieder, als daß du ganz in die Hölle geworfen wirst. 30 Und wenn dich deine rechte Hand verführen will, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, du verlierst eines deiner Glieder, als daß du ganz in die Hölle kommst. 31 Bisher hieß es: "Wer sich von seiner Frau trennen will, muß ihr eine Scheidungsurkunde ausstellen. 32 Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt, außer sie hat ihrerseits die Ehe gebrochen,d der treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine Geschiedene heiratet, wird zum Ehe-brechen»

...beim Gebot, keinen Meineid zu schwören.

33»Ihr wißt auch, daß unseren Vorfahren gesagt worden ist: "1hr sollt keinen Meineid schwören und sollt halten, was ihr Gott mit einem Eid versprochen habt." 34 Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören! Nehmt weder den Himmel zum Zeugen, denn er ist Gottes Thron, 35 noch die Erde, denn sie ist sein Fußschernel, und auch nicht Jerusalem, denn es ist die Stadt des himmlischen Königs. 36 Nicht einmal mit eurem eigenen Kopf sollt ihr euch für etwas verbürgen; denn es steht nicht in eurer Macht, daß auch nur ein einziges Haar darauf schwarz oder weiß wächst. 37 Sagt einfach Ja oder Nein; jedes weitere Wort stammt vom Teufel.»

...beim Gebot, nur maßvoll zu vergelten.

38 »Ihr wißt, daß es heißt: "Auge um Auge, Zahn um Zahn." 39 Ich aber sage euch: Verzichtet auf Gegenwehr, wenn euch jemand Böses tut! Mehr noch: Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halte auch die linke hin. 40 Wenn jemand mit dir um dein Hemd prozessieren will, dann gib ihm den Mantel dazu. 41 Und wenn jemand dich zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh mit ihm zwei. 42 Wenn jemand dich um etwas bittet, gib es ihm; wenn jemand etwas von dir borgen möchte, sag nicht nein.«

...beim Gebot, den Mitmenschen zu lieben.

43 »Ihr wißt, daß es heißt: sLiebe deinen Mitmenschen; hasse deinen Feind. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfeiRen. 45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er läßt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. 46 Wie könnt ihr von Gott eine Belohnung erwarten, wenn ihr nur die liebt, die euch ebenfalls lieben? Das tun auch die Betrüger!» 47 Was ist denn schon Besonderes daran, wenn ihr nur zu euresgleichen freundlich seid? Das tun auch die, die Gott nicht kennen! 48 Nein, wie die Liebe eures Vaters im Himmel, so soll auch eure Liebe sein: vollkommen und ungeteilt.«

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Falsche und wahre Frömmigkeit.

VI : 1»Hütet euch, eure Frömmigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen! Denn dann habt ihr keinen Lohn mehr von eurem Vater im Himmel zu erwarten.

...beim Spenden für Bedürftige.

2 »Wenn du also einem Bedürftigen etwas spendest, dann häng es nicht an die große Glocke! Benimm dich nicht wie die Scheinheiligen in den Synagogen und auf den Straßen. Sie wollen nur von den Menschen geehrt werden. Ich versichere euch: Sie haben ihren Lohn schon kassiert. 3 Wenn du also etwas spendest, dann tu es so unauffällig, daß deine linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. 4 Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.»

...beim Beten.

5 »Wenn ihr betet, dann tut es nicht wie die Scheinheiligen! Sie beten gern öffentlich in den Synagogen und an den Straßenecken, damit sie von allen gesehen werden. Ich versichere euch: Sie haben ihren Lohn schon kassiert. 6 Wenn du beten willst, dann geh in dein Zimmer, schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen. 7 Wenn ihr betet, dann leiert nicht Gebetsworte herunter wie die Heiden. Sie meinen, sie könnten bei Gott etwas erreichen, wenn sie viele Worte machen. 8 Ihr sollt es anders halten. Euer Vater weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet. 9 So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel! Mach deinen Namen groß in der Welt. 10 Komm und richte deine Herrschaft auf. Verschaff deinem Willen Geltung, auf der Erde genauso wie im Himmel. 11 Gib uns, was wir heute zum Leben brauchen. 12 Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir allen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind. 13 Laß uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden, sondern rette uns aus der Gewalt des Bösen. 14 Wenn ihr den andern vergebt, was sie euch angetan haben, dann wird euer Vater im Himmel euch auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den andern nicht vergebt, dann wird euer Vater euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.«

...beim Fasten.

16 «Wenn ihr fastet, dann setzt keine Leidensmiene auf wie die Scheinheiligen. Sie machen ein saures Gesicht, damit alle Welt merkt, daß sie fasten. Ich versichere euch: Sie haben ihren Lohn schon kassiert. 17 Wenn du fasten willst, dann wasche dein Gesicht und kämme dich, 18 damit niemand es merkt als nur dein Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.«

Das Verhältnis zum Besitz.

19»Sammelt keine Schätze hier auf der Erde! Denn ihr müßt damit rechnen, daß Motten und Rost sie zerfressen oder Einbrecher sie stehlen. 20 Sammelt lieber Schätze bei Gott. Dort werden sie nicht von Motten und Rost zerfressen und können auch nicht von Einbrechern gestohlen werden. 21 Denn euer Herz wird immer dort sein, wo ihr eure Schätze habt. 22 Aus dem Auge leuchtet das Innere des Menschen: Wenn dein Auge klar blickt, ist deine ganze Erscheinung hell; 23 wenn dein Auge durch Neid oder Habgier getrübt ist, ist deine ganze Erscheinung finster. - Wie groß muß diese Finsternis sein, wenn statt des Lichtes in dir nur Dunkelheit ist!«

Ungeteilter Dienst.

24 «Niemand kann zwei Herren zugleich dienen. Er wird den einen vernachlässigen und den andern bevorzugen. Er wird dem einen treu sein und den andern hintergehen. Ihr könnt nicht beiden zugleich dienen: Gott und dem Geld. 25 Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euer Leben, ob ihr etwas zu essen oder zu trinken habt, und um euren Leib, ob ihr etwas anzuziehen habt! Das Leben ist mehr als Essen und Trinken, und der Leib ist mehr als die Kleidung! 26 Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte - aber euer Vater im Himmel sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als Vögel! 27 Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern? 28 Und warum macht ihr euch Sorgen um das, was ihr anziehen sollt? Seht, wie die Blumen auf den Feldern wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider, 29 doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen. 30 Wenn Gott sogar die Feldblumen so ausstattet, die heute blühen und morgen verbrannt werden, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern? Habt ihr so wenig Vertrauen? 31 Also macht euch keine Sorgen! Fragt nicht: "Was sollen wir essen? "Was sollen wir trinken? "Was sollen wir anziehen? 32 Mit all dem plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß, daß ihr all das braucht. 33 Sorgt euch zuerst darum, daß ihr euch seiner Herrschaft unterstellt und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen. 34 Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, daß jeder Tag seine eigene Last hat.«

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Nicht verurteilen.

VII : 1 «Verurteilt nicht andere, damit Gott nicht euch verurteilt! 2 Denn euer Urteil wird auf euch zurückfallen, und Ihr werdet mit demselben Maß gemessen werden, das ihr bei anderen anlegt. 3 Warum kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders oder deiner Schwester und bemerkst nicht den Balken in deinem eigenen? 4 Wie kannst du zu deinem Bruder oder deiner Schwester sagen: "Komm her, ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen, wenn du selbst einen ganzen Balken im Auge hast? 5 Scheinheilig bist du! Zieh doch erst den Balken aus deinem eigenen Auge, dann kannst du dich um den Splitter in einem anderen Auge kümmern!«

Vorsicht ist erlaubt und geboten.

6 «Gebt heilige Dinge nicht den Hunden! Und eure Perlen werft nicht den Schweinen vor! Die trampeln doch nur darauf herum, und dann wenden sie sich gegen euch und reißen euch in Stücke.«

Voll Vertrauen zu Gott beten.

7 »Bittet, und ihr werdet bekommen! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und es wird euch geöffnet! 8 Denn wer bittet, der bekommt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. 9 Wer von euch würde seinem Kind einen Stein geben, wenn es um Brot bittet? 10 Oder eine Schlange, wenn es um Fisch bittet? 11 So schlecht ihr auch seid, ihr wißt doch, was euren Kindern guttut, und gebt es ihnen. Wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn darum bitten.«

Eine einfache Grundregel.

12 »Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt - das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.«

Abschließende Mahnung.

13 «Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. 14 Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn.«

Warnung vor falschen Propheten.

15 «Hütet euch vor den falschen Propheten!« Sie sehen zwar aus wie Schafe, die zur Herde gehören, in Wirklichkeit sind sie Wölfe, die auf Raub aus sind. 16 An ihren Taten sind sie zu erkennen. Von Dornengestrüpp lassen sich keine Weintrauben pflücken und von Disteln keine Feigen. 17 Ein gesunder Baum trägt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte. 18 Unmöglich kann ein gesunder Baum schlechte Früchte tragen und ein kranker gute. 19 Jeder Baum, der keine guten Früchte trägt, wird umgehauen und verbrannt werden. 20 An ihren Taten also könnt ihr die falschen Propheten erkennen.«

Warnung vor Selbsttäuschung.

21 «Nicht alle, die zu mir sagen "Herr, Herr, werden in Gottes neue Welt« kommen, sondern nur die, die auch tun, was mein Vater im Himmel will. 22 Am Tag des Gerichts werden viele zu mir sagen: Herr, Herr! In deinem Namen haben wir prophetische Weisungen verkündet, in deinem Namen haben wir böse Geister ausgetrieben und viele Wunder getan. 23 Und trotzdem werde ich das Urteil sprechen: sich habe euch nie gekannt Ihr habt versäumt, nach Gottes Willen zu leben; geht mir aus den Augen!«

Das Gleichnis vom Hausbau.

24 Wer diese meine Worte hört und sich nach ihnen richtet, wird am Ende dastehen wie ein kluger Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baute. 25 Als dann die Regenflut kam, die Flüsse über die Ufer traten und der Sturm tobte und an dem Haus rüttelte, stürzte es nicht ein, weit es auf Fels gebaut war. 26 Wer dagegen diese meine Worte hört und sich nicht nach ihnen richtet, wird am Ende wie ein Dummkopf dastehen, der sein Haus auf Sand baute. 27 Als dann die Regenflut kam, die Flüsse über die Ufer traten, der Sturm tobte und an dem Haus rüttelte, fiel es in sich zusammen, und alles lag in Trümmern.«

Die Wirkung der Bergpredigt.

28 Als Jesus seine Rede beendet hatte, waren alle von seinen Worten tief beeindruckt. 29 Denn er lehrte wie einer, der Vollmacht von Gott hat -ganz anders als ihre Gesetzeslehrer.

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JESUS VOLLBRINGT WUNDER

Jesus heilt einen Aussätzigen.

VIII : 1 Jesus stieg vom Berg herab und zog weiter. Eine roße Menschenmenge folgte ihm. 2 Da kam ein Aussätziger zu ihm, warf sich vor ihm nieder und sagte: sHerr, wenn du willst, kannst du mich gesund a machen!« 3 Jesus streckte die Hand aus und berührte Ihn. »Ich will«, sagte er, »sei gesund!« Im selben Augenblick war der Kranke von seinem Aussatz geheilt. 4 Jesus befahl ihm: »Sieh zu, daß du niemand etwas sagst, sondern geh zum Priester, laß dir von ihm deine Heilung bestätigen und bring das Opfer, das Mose vorgeschrieben hat. Die Verantwortlichen sollen wissen, daß ich das Gesetz ernst nehme.«

Der Hauptmann von Kafarnaum.

5 Jesus kam nach Kafarnaum. Da trat ein Hauptmann, ein Nichtjude, an ihn heran und bat ihn um Hilfe: 6 »Herr«, sagte er, »mein Diener liegt gelähmt bei mir zu Hause und hat furchtbare Schmerzen!« 7 Jesus fragte ihn: »Soll ich etwa kommen und ihn gesund machen?« 8 Der Hauptmann erwiderte: »Herr, ich weiß, daß ich dir, einem Juden, nicht zumuten kann, mein Haus zu betreten. Aber sag nur ein Wort, und mein Diener wird gesund. 9 Auch ich unten stehe höherem Befehl und kann meinen Soldaten Befehle erteilen. Wenn ich zu einem sage: "Geh!", dann geht er; wenn ich zu einem andern sage: "Komm!, dann kommt er; und wenn ich meinem Diener befehle: "Tu das!, dann tut er's.» 10 Als Jesus das hörte, staunte er und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: »Wahrhaftig, solch ein Vertrauen habe ich in Israel nirgends gefunden! 11 Doch ich sage euch: Viele werden kommen, aus Ost und West, und zusammen mit Abraham, Isaak und Jakob in Gottes neuer Welt zu Tisch sitzen. 12 Aber die Menschen, die bis jetzt das Anrecht darauf hatten, werden in die Dunkelheit hinausgestoßen. Dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen.» 13 Dann sagte Jesus zu dem Hauptmann: »Geh nach Hause! Wie du es im Vertrauen von mir erwartet hast, soll es geschehen.» Zur selben Stunde wurde sein Diener gesund.

Jesus heilt die Schwiegermutter von Petrus und viele andere Kranke.

14 Jesus ging in das Haus von Petrus und fand dort dessen Schwiegermutter mit Fieber im Bett. 15 Er berührte ihre Hand; da verließ sie das Fieber, und sie stand auf und bewirtete ihn. 16 Am Abend brachten die Leute viele Besessene zu Jesus. Mit seinem Wort trieb er die bösen Geister aus und heilte alle Kranken. 17 Damit ging in Erfüllung, was Gott durch den Propheten Jesaja angekündigt hatte: »Er hat unsere Leiden von uns genommen und unsere Krankheiten weggeschafft.«

Jüngerschaft ohne Wenn und Aber.

18 Als Jesus die vielen Menschen sah, die ihn um-drängten, befahl er seinen Jüngern, mit ihm auf die andere Seite des Sees hinüberzufahren. 19 Da kam ein Gesetzeslehrer zu ihm und sagte: »Lehrer, ich bin bereit, dir zu folgen, ganz gleich, wohin du gehst!» 20 Jesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihr Nest; aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich hinlegen und ausruhen kann.» 21 Ein anderer, einer von den Jüngern, sagte zu Jesus: »Herr, erlaube mir, daß ich erst noch hingehe und meinen Vater begrabe.« 22 Aber Jesus sagte zu ihm: »Komm, folge mir! Überlaß es den Toten, ihre Toten zu begraben!«

Im Sturm auf die Probe gestellt.

23 Jesus stieg in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. 24 Als sie auf dem See waren, kam ein schwerer Sturm auf, und die Wellen drohten das Boot unter sich zu begraben. Aber Jesus schlief. 25 Die Jünger gingen zu ihm; weckten ihn und riefen: »Rette uns, Herr, wir gehen unter! 26 Jesus sagte zu ihnen: »Warum habt ihr solche Angst? ihr habt zuwenig Vertrauen!« Dann stand er auf und sprach ein Machtwort zu dem Wind und den Wellen. Da wurde es ganz still. 27 Die Leute aber fragten voller Staunen: »Was muß das für einer sein, daß ihm sogar Wind und Wellen gehorchen!«

Die beiden Besessenen von Gadara.

28 Auf der anderen Seite des Sees kam Jesus in das Gebiet von Gadara. Dort liefen ihm zwei Männer aus den Grabhöhlen entgegen. Sie waren von bösen Geistern besessen und so gefährlich, daß niemand es wagte, jenen Weg zu benutzen. 29 Sie fingen an zu schreien: »Was hast du bei uns zu suchen, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen?» 30 In der Ferne weidete eine große Schweineherde. 31 Die bösen Geister in den beiden Männern baten Jesus: »Wenn du uns schon aus-treibst, dann schick uns doch in die Schweineherde!» 32 »Geht!« sagte Jesus; und die bösen Geister kamen aus den beiden heraus und fuhren in die Schweine. Da raste die ganze Herde das stelle Ufer hinab in den See, und alle ertranken im Wasser. 33 Die Schweinehirten liefen davon und erzählten in der Stadt, Was sie erlebt hatten und daß die beiden Besessenen aus der Gewalt der bösen Geister befreit seien. 34 Da zogen alle Leute hinaus, um Jesus zu begrüßen. Doch als sie ihn sahen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.

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Jesus hellt einen Gelähmten.

IX : 1 Jesus stieg wieder ins Boot, fuhr über den See zurück und ging in seine Stadt. 2 Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre zu ihm. Als Jesus sah, wie groß ihr Vertrauen war sagte er zu dem Gelähmten: »Mein Sohn, fasse Mut! Deine Schuld ist dir vergeben.« 3 Da dachten einige Gesetzeslehrer: »Er lästert Gott!« 4 Jesus wußte, was In ihnen vorging, und sagte: »Warum habt ihr so böswillige Gedanken? 5 Was ist leichter - zu sagen: "Deine Schuld ist dir vergeben, oder: Steh auf und geh? 6 Aber ihr sollt sehen, daß der Menschensohn Vollmacht hat, hier auf der Erde Schuld zu vergeben!» Und er sagte zu dem Gelähmten: »Steh auf, nimm deine Bahre und geh nach Hause!» 7 Da stand er auf und ging nach Hause. 8 Als die Leute das sahen, erschraken sie, und sie priesen Gott, daß er den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.

Jesus beruft Matthäus und ißt mit den Zolleinnehmern.

9 Jesus ging weiter und sah einen Zolleinnehmer an der Zollstelle sitzen. Er hieß Matthäus. Jesus sagte zu ihm: »Komm, folge mir!« Und Matthäus stand auf und folgte ihm. 10 Als Jesus dann zu Hause zu Tisch saß, kamen viele Zolleinnehmer und andere, die einen ebenso schlechten Ruf hatten, um mit ihm und seinen Jüngern zu essen. 11 Die Pharisäer sahen es und fragten die Jünger: »Wie kann euer Lehrer sich mit Zolleinnehmern und ähnlichem Volk an einen Tisch setzen?» 12 Jesus hörte es und antwortete: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken! 13 Überlegt doch einmal, was es bedeutet, wenn Gott sagt: lich fordere von euch nicht, daß ihr mir irgendwelche Opfer d bringt, sondern daß ihr barmherzig seid. Ich bin nicht gekommen, solche Menschen in Gottes neue Welt einzuladen,3 bei denen alles in Ordnung ist, sondern solche, die Gott den Rücken gekehrt haben.»

Die Hochzeit hat begonnen.

14 Danach kamen die Jünger des Täufers Johannes zu Jesus und fragten: »Wie kommt es, daß wir und die Pharisäer regelmäßig fasten, aber deine Jünger nicht?« 15 Jesus antwortete: »Können die Hochzeitsgäste mit Trauermienen herumsitzen, solange der Bräutigam unter ihnen ist? Die Zeit kommt früh genug, daß der Bräutigam ihnen entrissen wird; dann werden sie fasten. 16 Niemand flickt ein altes Kleid mit einem neuen Stück Stoff, sonst reißt das neue Stück wieder aus und macht das Loch nur noch größer. 17 Auch füllt niemand neuen Wein, der noch gärt, in alte Schläuche; sonst platzen die Schläuche, der Wein fließt aus, und auch die Schläuche sind hin. Nein, neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.«

Jesus hellt eine kranke Frau und erweckt ein Mädchen vom Tod.

18 Während Jesus Innen das erklärte, kam einer der Gemeindevorsteher zu ihm, warf sich vor ihm nieder und sagte: »Meine Tochter ist gerade gestorben. Aber komm und leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder leben!« 19 Jesus stand auf und folgte ihm. Auch seine Jünger gingen mit. 20 Unterwegs trat eine Frau von hinten an Jesus heran und berührte eine Quaste seines Gewandes. Sie litt seit zwölf Jahren an Blutungen, 21 und sagte sich: »Wenn ich nur sein Gewand berühre, werde ich gesund.« 22 Jesus drehte sich um, sah die Frau und sagte: »Nur Mut, meine Tochter! Dein Vertrauen hat dir geholfen.« im selben Augenblick war die Frau geheilt. 23 Jesus kam in das Trauerhaus. Als er die Flötenspieler für das Begräbnis und all die aufgeregten Menschen sah, 24 sagte er: »Hinaus mit euch! Das Mädchen ist nicht tot, es schläft nun« Da lachten sie ihn aus. 25 Er ließ die Leute hinauswerfen, ging in den Raum, in dem das Mädchen lag, und nahm es bei der Hand; da stand es auf. 26 Die Nachricht davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Jesus heilt zwei Blinde.

27Als Jesus von dort weiterging, liefen zwei Blinde hinter ihm her und riefen: »Du Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!« 28 Als er ins Haus ging, folgten sie ihm, und er fragte sie: »Traut ihr mir zu, daß ich euch helfen kann?» »Ja, Herr!« antworteten sie. 29 Da berührte Jesus ihre Äugen und sagte: »Was ihr in eurem Vertrauen von mir erwartet, soll geschehen.« 30 Da konnten sie sehen. Jesus befahl ihnen streng: »Seht zu, daß es niemand erfährt!« 31 Sie aber gingen hinaus und erzählten von Jesus in der ganzen Gegend.

Jesus hellt einen Stummen. Unterschiedliche Reaktionen.

32 Als die beiden gegangen waren, wurde ein Mann zu Jesus gebracht, der war stumm, weil ihn ein böser Geist in seiner Gewalt hatte. 33 Kaum war der böse Geist ausgetrieben, fing der Stumme an zu reden, und alle riefen erstaunt: »So etwas hat es in Israel noch nie gegeben!» 34 Aber die Pharisäer erklärten: »Er kann nur deshalb die bösen Geister austreiben, weil der oberste aller bösen Geister ihm die Macht dazu gibt.«

DIE AUSSENDUNG DER JÜNGER: ISRAEL MUSS SICH ENTSCHEIDEN

Die Aussendung der Jünger.

35 Jesus zog durch alle Städte und Dörfer. Er lehrte in den Synagogen und verkündete die Gute Nachricht, daß Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet und sein Werk vollendet. Er heilte alle Krankheiten und Leiden. 36 Als er die vielen Menschen sah, ergriff ihn das Mitleid, denn sie waren so hilflos und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. 37 Darum sagte er zu seinen Jüngern: »Hier wartet eine reiche Ernte, aber es gibt nicht genug Menschen, die helfen, sie einzubringen. 38 Bittet den Herrn, dem diese Ernte gehört, daß er die nötigen Leute schickt!

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X : 1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, böse Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. 2 Hier sind die Namen dieser zwölf Apostel: Der erste von ihnen Simon, bekannt unter dem Namen Petrus; dann Andreas, der Bruder Simons; Jakubus, der Sohn von Zebedäus, und sein Bruder Johannes; 3 Philippus und Bartholomäus; Thomas und der Zolleinnehmer Matthäus; Jakobus, der Sohn von Alphäus, und Thaddäus; 4 Simon, der zur Partei der Zeloten gehört hatte, und Judas Iskariot, der Jesus später verriet.

Der Auftrag der Jünger.

5 Diese zwölf sandte Jesus aus mit dem Auftrag: »Meidet die Orte, wo Nichtjuden wohnen, und geht auch nicht in die Städte Samariens, 6 sondern geht zum Volk Israel, dieser Herde von verlorenen Schafen. 7 Verkündet ihnen: "Jetzt wird Gott seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden! 8 Hellt die Kranken, weckt die Toten auf, macht die Aussätzigen rein und treibt die bösen Geister aus! Umsonst habt ihr alles bekommen, umsonst sollt ihr es weitergeben. 9 Beschafft euch kein Reisegeld, weder Goldstücke noch Silber- oder Kupfergeld! 10 Besorgt euch auch keine Vorratsrasche, kein zweites Hemd, keine Schuhe und keinen Wanderstock! Denn wer arbeitet, hat ein Anrecht auf Unterhalt. 11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, dann findet heraus, wer es wert ist, euch in sein Haus aufzunehmen. Bleibt dort, bis ihr weiterzieht. 12 Wenn ihr das Haus betretet, dann wünscht allen, die darin wohnen, Frieden! 13 Wenn sie es wert sind, wird euer Friedenswunsch in Erfüllung gehen. Andernfalls bleibt er wirkungslos. 14 Wo sie euch nicht aufnehmen und nicht anhören wollen, da geht aus dem Haus oder der Stadt weg und schüttelt den Staub von den Füßen. 15 Ich versichere euch: Am Tag des Gerichts wird Gott mit den Leuten von Sodom und Gomorra mehr Nachsicht haben als mit den Bewohnern einer solchen Stadt.«

Drohende Verfolgungen.

16 »Das muß euch klar sein: Ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe. Seid klug wie die Schlangen und doch ohne Hinterlist wie die Tauben. 17 Nehmt euch in acht vor den Menschen! Sie werden euch an die Gerichte ausliefern und in ihren Synagogen auspeitschen. 18 Auch vor Statthalter und Könige werdet ihr um meinetwillen gestellt werden, um auch vor ihnen, den Vertretern der nichtjüdischen Völker, als Zeugen für mich auszusagen. 19 Wenn sie euch an die Gerichte ausliefern dann macht euch keine Sorgen, was ihr sagen sollt oder wie Ihr es sagen sollt. Es wird euch im entscheidenden Augenblick schon eingegeben werden. 20 Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird aus euch sprechen. 21 Ein Bruder wird den andern dem Henker ausliefern und ein Vater seine Kinder. Kinder werden sich gegen ihre Eltern stellen und sie in den Tod schicken. 22 Alle werden euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. Aber wer bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet. 23 Wenn sie euch in der einen Stadt verfolgen, dann flieht in eine andere. Ich versichere euch: Ihr werdet mit eurem Auftrag in den Städten Israels nicht fertig werden, bis der Menschensohn kommt. 24 Kein Schüler steht über seinem Lehrer und kein Sklave über seinem Herrn. 25 Der Schüler kann froh sein, wenn es ihm ergeht wie seinem Lehrer, und der Sklave, wenn es ihm ergeht wie seinem Herrn. Wenn sie schon den Hausherrn Oberteufel d nennen, dann werden sie seine Leute erst recht so beschimpfen.«

Wen man fürchten muß.

26 »Fürchtet euch nicht vor diesen Menschen! Was verhüllt ist, wird offenbar werden, und was niemand weiß, wird allen bekannt werden. 27 Was ich euch in der Dunkelheit anvertraue, das sagt am bellen Tag weiter, und was ich euch ins Ohr flüstere, das ruft laut in der Öffentlichkeit aus. 28 Fürchtet euch nicht vor denen, die nur den Leib, aber nicht die Seele töten können. Fürchtet euch vor Gott, der Leib und Seele ins ewige Verderben schicken kann. 29 Kauft man nicht zwei Spatzen für einen Groschen? Und doch fällt nicht einmal ein Spatz auf die Erde, ohne daß euer Vater es weiß. 30 Bei euch aber ist sogar jedes Haar auf dem Kopf gezählt. 31 Habt also keine Angst: Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Schwarm Spatzen 32 Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich bekennen am Gerichtstag vor meinem Vater im Himmel. 33Wer mich aber vor den Menschen nicht kennen will, den werde auch ich am Gerichtstag vor meinem Vater im Himmel nicht kennen.«

Kein fauler Frieden.

34 »Denkt nicht, daß ich gekommen bin, Frieden in die Welt zu bringen. Nein, ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern Streit. 35 Ich bin gekommen, um die Söhne mit ihren Vätern zu entzweien, die Töchter mit ihren Müttern und die Schwiegertöchter mit ihren Schwiegermüttern. 36 Die nächsten Verwandten wen den einander zu Feinden werden. 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, zu mir zu gehören. Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, zu mir zu gehören. 38 Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir auf meinem Weg folgt, ist es nicht wert, zu mir zu gehören. 39 Wer sein Leben festhalten will, wird es verlieren. Wer es aber um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.«

Die Würde der Jünger.

40 »Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. 41 Wer einen Propheten0 aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird auch wie ein Prophet belohnt. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird auch wie ein Gerechter belohnt. 42 Und wer einem ganz unbedeutenden Menschen auch nur einen Schluck kaltes Wasser zu trinken gibt - einfach weil er mein Jünger ist -,ich versichere euch, wer das tut, wird ganz gewiß nicht leer ausgehen.«

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Abschluß der Jüngerunterweisung.

XI : 1 Diese Anweisungen gab Jesus seinen zwölf Jüngern. Als er die Rede beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten des Landes zu lehren, was Gott jetzt von seinem Volk verlangt, und die Gute Nachricht zu verkünden.»

Die Anfrage des Täufers Johannes.

2 Der Täufer Johannes hatte im Gefängnis von den Taten gehört, die Jesus als den versprochenen Retter auswiesen;0 darum schickte er einige seiner Jünger zu ihm. 3 «Bist du wirklich der, der kommen soll«, ließ er fragen, «oder müssen wir auf einen anderen warten?« 4 Jesus antwortete ihnen: »Geht zu Johannes und berichtet ihm, was ihr hört und seht: 5 Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden gesund,d Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird die Gute Nachricht van kündet. 6 Freuen darf sich, wer nicht an mir irre wird!«

Jesus spricht über Johannes.

7 Als die Abgesandten des Täufers wieder weggegangen waren, fing Jesus an, zu der Menge über Johannes zu sprechen: «Als ihr in die Wüste zu ihm hinausgezogen seid, was habt ihr da erwartet? Etwa ein Schilfrohr, das jedem Wind nachgibt? 8 Oder was sonst wolltet ihr sehen? Einen Menschen in vornehmer Kleidung? Solche Leute wohnen in Palästen! 9 Also, was habt ihr erwartet? Einen Propheten? Ich versichere euch: Ihr habt mehr gesehen als einen Propheten! 10 Johannes ist der, von dem es in den Heiligen Schriften heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her, sagt Gott, damit er den Weg für dich bahnt. 11 Ich versichere euch: Der Täufer Johannes ist der Bedeutendste unter allen, die je von einer Frau geboren wurden. Aber der Geringste, der zu Gottes neuer Welt~ gehört, ist größer als er. 12 Als der Täufer Johannes auftrat hat Gott angefangen, seine Herrschaft aufzurichten; aber bis heute stellen sich ihr Feinde in den Weg. Sie hindern andere mit Gewalt daran, sich dieser Herrschaft zu unterstellen. 13 Das Gesetz und alle Propheten bis hin zu Johannes haben angekündigt, was jetzt geschieht. 14 Und ob ihr es wahrhaben wollt oder nicht: Johannes ist tat sächlich der Prophet Elija, dessen Kommen vor ausgesagt war. 15 Wer Ohren hat, soll gut zuhören! 16 Mit wem soll ich die Menschen von heute vergleichen? Sie sind wie die Kinder, die auf dem Marktplatz spielen. Die einen werfen den andern vor: 17"Wir haben euch Hochzeitslieder gespielt, aber ihr habt nicht getanzt! "Wir haben euch Trauerlieder gesungen, aber ihr habt nicht geweint. « 18 Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht, und die Leute sagen: "Er ist von einem bösen Geist besessen." 19 Der Menschensohn ist gekommen, ißt und trinkt, und sie sagen: "Seht ihn euch an, diesen Vielfraß und Säufer, diesen Kumpan der Zolleinnehmer und Sünder!" Aber die Weisheit Gottes wird bestätigt durch die Taten, die sie vollbringt.«

Wer nicht hören will.

20 Dann begann Jesus mit harten Worten über die Orte zu sprechen, in denen er die meisten Wunder getan hatte, und die Menschen hatten sich doch nicht geändert: 21 »Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, die Leute dort hätten schon längst den Sack umgebunden, sich Asche auf den Kopf gestreut und ihr Leben geändert. 22 Ich versichere euch: Am Tag des Gerichts wird es den Bewohnern von Tyrus und Sidon besser ergehen als euch! 23 Und du, Kafarnaum, meinst du, du wirst in den Himmel erhoben werden? In den tiefsten Abgrund wirst du gestürzt! Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann würde es heute noch stehen. 24 Ich versichere dir: Am Tag des Gerichts wird es Sodom besser ergehen als dir!«

Jesus und der Vater. Einladung zu erfülltem Leben.

25 Danach riet Jesus: »Vater, Herr über Himmel und Erde, du hast angefangen, deine Herrschaft aufzurichten. Das hast du den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unwissenden hast du es offenbar gemacht. Dafür preise ich dich! 26 Ja, Vater, so wolltest du es haben! 27 Mein Vater hat mir alle Macht übergeben. Niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand den Vater, nur der Sohn - und die, denen der Sohn ihn offenbaren will. 28 Ihr plagt euch mit den Geboten, die die Gesetzeslehrer euch auferlegt haben. Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen! 29 Ich quäle euch nicht und sehe auf niemand herab. Stellt euch unter meine Leitung und lernt bei mir; dann findet euer Leben Erfüllung. 30 Was ich anordne, ist gut für euch, und was ich euch zu tragen gebe, ist keine Last.«

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Jesus und der Sabbat.

XII : 1 Damals ging Jesus an einem Sabbat durch die Felder Seine Jünger hatten Hunger; darum fingen sie an, Ähren abzureißen und die Körner zu essen. 2 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu Jesus: «Da sieh dir an, was deine Jünger tun! Das ist nach dem Gesetz am Sabbat verboten!« 3 Jesus antwortete ihnen: »Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und seine Männer hungrig waren? 4 Er ging in das Haus Gottes und aß mit ihnen von den geweihten Broten, obwohl das verboten war denn nur Priester dürfen davon essen. 5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, daß die Priester auch am Sabbat im Tempel arbeiten? Dadurch übertreten sie die Sabbatvorschriften; trotzdem werden sie nicht schuldig. 6 Und ich sage euch: Hier ist mehr als der Tempel! 7 Wenn ihr verstanden hättet, was mit dem Wort gemeint ist: "Ich fordere von euch nicht, daß ihr mir irgendwelche Opfer bringt, sondern daß ihr barmherzig seid, dann würdet ihr nicht Unschuldige verurteilen. 8 Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat; er hat zu bestimmen, was an diesem Tag getan werden darf.«

Jesus heilt am Sabbat.

9 Jesus ging weiter und kam in ihre Synagoge. 10 Dort war ein Mann mit einer abgestorbenen Hand. Die Pharisäer hätten Jesus gerne angezeigt und fragten ihn deshalb: "Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?« 11 Jesus antwortete: «Stellt euch vor, einer von euch hat nur ein einziges Schafl und das fällt an einem Sabbat in eine Grube. Packt er dann nicht zu und holt es heraus? 12 Ein Mensch ist doch viel mehr wert als ein Schaf. Also ist es erlaubt, einem Menschen am Sabbat Gutes zu tun.« 13 Dann sagte er zu dem Mann: «Streck deine Hand aus!« Er streckte sie aus, und sie wurde so gesund wie die andere. 14 Da gingen die Pharisäer hinaus und beschlossen, daß Jesus sterben müsse.

Die erfüllte Zusage.

15 Als Jesus davon hörte, zog er sich von dort zurück. Viele Menschen folgten ihm. Er heilte alle Kranken, 16 verbot ihnen aber nachdrücklich, öffentlich von ihm zu reden. 17 Damit sollte in Erfüllung gehen, was der Prophet Jesaja angekündigt hatte: 18 «Hier ist mein Bevollmächtigter! Ihn habe ich erwählt, ihm gilt meine Liebe, an ihm habe ich Freude. Ihm gebe ich meinen Geist. Er wird den Völkern der Welt meine Rechtsordnung verkünden. 19 Er streitet nicht und macht keinen Lärm, er hält keine lauten Reden auf den Straßen. 20 Das geknickte Schilfrohr zerbricht er nicht den glimmenden Docht löscht er nicht aus. So handelt er, bis er meiner Rechtsordnung zum Sieg verholfen hat. 21 Auf ihn werden die Völker ihre Hoffnung setzen.«

Steht Jesus mit dem Teufel im Bund?

22 Damals brachten sie einen Mann zu Jesus, der war blind und stumm, weil er von einem bösen Geist besessen war. Jesus heilte ihn, und er konnte wieder sprechen und sehen. 23 Darüber geriet die Menge in große Erregung, und alle fragten sich: «Ist er vielleicht der versprochene Sohn Davids?« 24 Als die Pharisäer das hörten, widersprachen sie: «Er kann die bösen Geister nur austreiben, weil Beelzebul, der oberste aller bösen Geister, ihm die Macht dazu gibt!« 25 Jesus wußte, was sie dachten, und sagte zu ihnen: «Jeder Staat, dessen Machthaber einander befehden, muß untergehen, und keine Stadt oder Familie, in der die Leute miteinander im Streit liegen, kann bestehen. 26 Würde der Satan sich selbst austreiben, dann wäre er mit sich selbst zerstritten. Wie könnte da seine Herrschaft bestehen? 27 Wenn ich die bösen Geister austreibe, weil ich mit Beelzebul im Bund stehe, wer gibt dann euren Anhängern die Macht, sie auszutreiben? Eure eigenen Leute werden es sein, die euch das Urteil sprechen! 28 Nein, ich treibe die bösen Geister mit Hilfe von Gottes Geist aus, und daran könnt ihr erkennen, daß Gott schon angefangen hat, mitten unter euch seine Herrschaft aufzurichten. 29 Oder wie kann einer in das Haus eines Starken eindringen und ihm seine Beute rauben, wenn er den Starken nicht zuvor gefesselt hat? Dann erst kann er sein Haus ausrauben! 30 Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer mir nicht sammeln hilft, der zerstreut. 31 Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und jede Gotteslästerung kann den Menschen vergeben werden; aber wenn jemand den Geist Gottes beleidigt, gibt es keine Vergebung. 32 Sogar wer den Menschensohn beschimpft, kann Vergebung finden. Wer aber den Heiligen Geist beleidigt, wird niemals Vergebung finden, weder in dieser Welt noch in der kommenden.«

Worte offenbaren den Menschen -und werden gewogen.

33 »Wenn ihr einen gesunden Baum habt, habt ihr gute Früchte von ihm zu erwarten. Wenn ihr einen kranken Baum habt, habt ihr schlechte Früchte von ihm zu erwarten. An den Früchten ist zu erkennen, was der Baum wert ist. 34 Ihr Schlangenbrut Wie könnt ihr Gutes reden, wo ihr doch böse seid! Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. 35 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil er im Innersten gut ist. Ein schlechter Mensch kann nur Böses hervorbringen, weil er von Grund auf böse ist. 36 Aber das sage ich euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen sich verantworten müssen für jedes unnütze Wort, das sie gesprochen haben. 37 Aufgrund deiner eigenen Worte wirst du dann freigesprochen oder verurteilt werden.«

Die Gegner fordern von Jesus einen Beweis.

38 Darauf antworteten einige der Gesetzeslehrer und Pharisäer und forderten. »Lehrer, wir wollen von dir ein Wunder sehen, das eindeutig beweist, daß du von Gott beauftragt bist!« 39 Jesus erwiderte: »Diese böse Generation, die von Gott nichts wissen will,b verlangt einen Beweis, aber es wird ihr keiner gegeben werden ausgenommen das Wunder, das am Propheten Jona geschah: Den Beweis werden sie bekommen! 40 So wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Seeungeheuers war, so wird auch der Menschensohn» drei Tage und drei Nächte in der Tiefe der Erde verborgen sein. 41 Am Tag des Gerichts werden die Bewohner von Ninive aufstehen und diese Generation schuldig sprechen; denn als Jona sie warnte, haben sie ihr Leben geändert·c Und hier steht ein Größerer als Jona! 42 Am Tag des Gerichts wird die Königin aus dem Süden aufstehen und diese Generation schuldig sprechen; denn sie kam vom Ende der Welt, um die weisen Lehren Salomos zu hören. Und hier steht ein Größerer als Salomo!»

Warnung vor den Folgen eines Rückfalls.

43 »Wenn ein böser Geist einen Menschen verläßt, irrt er durch Wüsten und sucht nach einer Bleibe und findet keine. 44 Dann sagt er sich: "Ich gehe lieber wieder in meine alte Behausung! Er kehrt zurück und findet alles leer, sauber und aufgeräumt. 45 Darauf geht er hin und sucht sich sieben andere böse Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie kommen und wohnen dort. So ist dieser Mensch am Ende schlimmer dran als am Anfang. Genauso wird es auch dieser bösen Generation ergehen.«

Die wahre Familie von Jesus.

46 Während Jesus noch zu der Menschenmenge sprach, kamen seine Mutter und seine Brüder dazu. Sie standen vor dem Haus und wollten ihn sprechen. 47 Einer aus der Menge sagte zu Jesus: »Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sprechen!« 48 Jesus antwortete ihm: »Wer ist meine Mutter? Wer sind meine Brüder?« 49 Dann streckte er seine Hand über seine Jünger aus und sagte: »Das hier sind meine Mutter und meine Brüder! 50 Denn wer tut, was mein Vater im Himmel will, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«

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JESUS SPRICHT IN GLEICHNISSEN

Jesus muß ins Boot steigen.

XIII : 1 Am selben Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich ans Seeufer. 2 Es kamen so viele Menschen zusammen, daß er in ein Boot steigen und darin Platz nehmen mußte. Die Menge blieb am Ufer stehen, und er sagte ihnen vieles in Form von Gleichnissen.

Das Gleichnis von der Aussaat.

3 »Er sagte: »Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. 4 Als er die Körner ausstreute, fiel ein Teil vor" innen auf den Weg. Die Vögel kamen und pickten sie auf. 5 Ändere Körner fielen auf felsigen Grund, der nur mit einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Sie gingen rasch auf, weil sie sich nicht in der Erde verwurzeln konnten; 6 als aber die Sonne hochstieg, vertrockneten die jungen Pflanzen, und weil sie keine Wurzeln hatten, verdorrten sie. 7 Wieder andere Körner fielen in Dornengestrüpp, das bald das Getreide überwucherte und erstickte. 8 Andere Körner schließlich fielen auf guten Boden und brachten Frucht. Manche brachten hundert Körner, andere sechzig und wieder andere dreißig.« 9 Und Jesus sagte: »Wer Ohren hat, soll gut zuhören!«

Warum Jesus Gleichnisse gebraucht.

10 »Die Jünger kamen zu Jesus und fragten: »Warum sprichst du in Gleichnissen, wenn du zu den Leuten redest?» 11 Jesus antwortete: »Euch hat Gott die Geheimnisse seines Planes erkennen lassen, nach dem er schon begonnen hat, seine Herrschaft in der Welt aufzurichten; den anderen hat er diese Erkenntnis nicht gegeben. 12 Denn wer viel hat, dem wird noch mehr gegeben werden, so daß er übergenug haben wird. Wer aber wenig hat, dem wird auch noch das wenige genommen werden, das er hat. 13 Aus diesem Grund rede ich in Gleichnissen, wenn ich zu ihnen spreche. Denn sie sehen zwar, aber erkennen nichts; sie hören zwar, aber verstehen nichts. 14 An ihnen erfüllt sich die Voraussage des Propheten Jesaja: "Hört nur zu, ihr versteht doch nichts; seht hin, soviel ihr wollt, ihr erkennt doch nichts! 15 Denn dieses Volk ist im Innersten verstockt. Sie halten sich die Ohren zu und schließen die Augen, damit sie nur ja nicht sehen, hören und begreifen, sagt Gott. Sonst würden sie zu mir umkehren, und ich könnte sie heilen. 16 Ihr dagegen dürft euch freuen; denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. 17 Ich versichere euch: Viele Propheten und Gerechte wollten sehen, was ihr jetzt seht, aber sie haben es nicht gesehen. Sie wollten hören, was ihr jetzt hört, aber sie haben es nicht gehört.»

Jesus erklärt das Gleichnis von der Aussaat.

18 »Euch will ich also sagen, was das Gleichnis vom Bauern und der Saat bedeutet. 19 Es gibt Menschen, die die Botschaft hören, daß Gott seine Herrschaft aufrichten will; aber ste verstehen sie nicht. Dann kommt der Feind Gottes und nimmt weg, was in ihr Herz gesät worden ist. Bei ihnen ist es wie bei dem Samen, der auf den Weg fällt. 20 Bei anderen ist es wie bei dem Samen, der auf felsigen Grund fällt. Sie hören die Botschaft und nehmen sie sogleich mit Freuden an; 21 aber sie kann in ihnen keine Wurzeln schlagen, weil sie unbeständig sind. Wenn sie dieser Botschaft wegen in Schwierigkeiten geraten oder verfolgt werden, werden sie gleich an ihr irre. 22 Wieder bei anderen ist es wie bei dem Samen, der in das Dornengestrüpp fällt. Sie hören zwar die Botschaft; aber sie hat bei ihnen keine Wirkung, weil sie sich in ihren Alltagssorgen verlieren und sich vom Reichtum verführen lassen. Dadurch wird die Botschaft erstickt. 23 Bei anderen schließlich ist es wie bei dem Samen, der auf guten Boden fällt. Sie hören und verstehen die Botschaft, und sie bringen dann auch Frucht: manche hundertfach, andere sechzigfach und wieder andere dreißigfach.»

Das Unkraut im Weizen.

24 Dann erzählte Jesus der Volksmenge ein anderes Gleichnis: »Mit der neuen Welt Gottes» ist es wie mit dem Mann, der guten Samen auf seinen Acker gesät hatte: 25 Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und verschwand. 26 Als nun der Weizen wuchs und Ähren ansetzte, schoß auch das Unkraut auf. 27 Da kamen die Arbeiter zum Gutsherrn und fragten: Herr, du hast doch guten Samen auf deinen Acker gesät, woher kommt das ganze Unkraut? 28 Der Gutsherr antwortete ihnen: Das hat einer getan, der mir schaden will.Die Arbeiter fragten: "Sollen wir hingehen und das Unkraut ausreißen? 29"Nein, sagte der Gutsherr, "wenn ihr es ausreißt, könntet ihr zugleich den Weizen mit ausreißen. 30 Laßt beides wachsen bis zur Ernte! Wenn es soweit ist, will ich den Erntearbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut ein und bündelt es, damit es verbrannt wird. Aber den Weizen schafft in meine Scheune.«

Senfkorn und Sauerteig: Der entscheidende Anfang ist gemacht.

31 Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: »Wenn Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet, geht es ähnlich zu wie bei einem Senfkorn, das jemand auf seinen Acker gesät hat. 32 Es gibt keinen kleineren Samen; aber was daraus wächst, wird größer als alle anderen Gartenpflanzen. Es wird ein richtiger Baum, so daß die Vögel kommen und in seinen Zweigen ihre Nester bauen.« 33 Noch ein Gleichnis erzählte er ihnen: «Wenn Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet, ist es wie mit dem Sauerteig: Eine Frau mengte eine Handvoll davon unter eine riesige Menge Mehl,b und er machte den ganzen Teig sauen«

Noch einmal: Warum Gleichnisse?

34 Das alles erzählte Jesus der Menschenmenge in Form von Gleichnissen; er sagte ihnen nichts, ohne Gleichnisse zu gebrauchen. 35 Damit sollte in Erfüllung gehen, was Gott durch den Propheten angekündigt hatte: »Ich will in Gleichnissen reden, nur in Gleichnissen will ich von dem sprechen, was seit der Erschaffung der Welt verborgen ist.«

Jesus erklärt das Gleichnis vom Unkraut.

36 Dann schickte Jesus die Menschenmenge weg und ging ins Haus. Seine Jünger traten zu ihm und baten: »Erkläre uns doch das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!« 37 Jesus antwortete: »Der Mann, der den guten Samen aussät, ist der Menschensohn, 38 und der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Menschen, die sich der Herrschaft Gottes unterstellen. Das Unkraut sind die Menschen, die dem Bösen folgen. 39 Der Feind, der das Unkraut gesät hat, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die Engel. 40 Wie das Unkraut eingesammelt und verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt zugehen: 41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Herrschaftsgebiet alle einsammeln, die Gott ungehorsam waren und andere zum Ungehorsam verleitet haben. 42 Sie werden sie in den glühenden Ofen werfen; dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen. 43 Dann werden alle, die Gott gehorcht haben, in der neuen Welt Gottes, ihres Vaters, so hell strahlen wie die Sonne. Wer Ohren hat, soll gut zuhören!«

Der versteckte Schatz und die Perle.

44 «Die neue Welt Gottes d ist mit einem Schatz zu vergleichen, der in einem Acker vergraben war: Ein Mensch fand ihn und deckte ihn schnell wieder zu. In seiner Freude verkaufte er alles, was er hatte, und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz. 45 Wer die Einladung in Gottes neue Welt hört und ihr folgt, handelt wie der Kaufmann, der schöne Perlen suchte: 46 Als er eine entdeckte, die besonders wertvoll war, verkaufte er alles, was er hatte, und kaufte sie.«

Das Gleichnis vom Netz.

47 »Wenn Gott sein Werk vollendet, wird es «ein wie bei dem Netz,f das im See ausgeworfen wurde und Fische aller Art einfing: 48 Als es voll war, zogen es die Fischer an Land, setzten sich hin und sortierten den Fang. Die guten Fische kamen in Körbe, die unbrauchbaren wurden weggeworfen. 49 So wird es auch am Ende der Welt sein. Die Engel Gottes werden kommen und die Menschen, die Böses getan haben, von denen trennen, die getan haben, was Gott will. 50 Sie werden die Ungehorsamen in den glühenden Ofen werfen; dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen.«

Neue Gesetzeslehrer.

51 »Habt ihr das alles verstanden? fragte Jesus seine Jünger, und sie antworteten: "Ja!« 52 Da sagte er zu ihnen: »So wird es denn künftig neue Gesetzeslehrer geben, solche, die gelernt haben, was es mit der Herrschaft Gottes auf sich hat. Diese Gesetzeslehrer sind zu vergleichen mit einem Hausherrn, der aus seiner Vorratskammer Neues und Altes herausholt.« 53 Als Jesus diese Reihe von Gleichnissen beendet harte, verließ er die Gegend am See.

MACHTTATEN UND MAHNWORTE

Jesus in Nazaret.

54 Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte in der Synagoge, und die Leute. die ihn hörten, waren sehr verwundert. »Woher hat er diese Weisheit«, fragten sie einander, «und woher die Kraft, solche Wunder zu tun? 55 Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Ist nicht Maria seine Mutter, und sind nicht Jakob, Josef, Simon und Judas seine Brüder? 56 Leben nicht auch seine Schwestern alle hier bei uns? Woher her er dann das alle«?« 57 Darum wollten sie nichts von ihm wissen. Aber Jesus sagte zu ihnen: «Ein Prophet gilt nirgends so wenig wie in seiner Heimat und in seiner Familie.« 58 Weil sie ihm das Vertrauen verweigerten, tat er dort nur wenige Wunder.

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Was Herodes von Jesus denkt.

XIV : 1 Zu dieser Zeit hörte Herodes Antipas, der Fürst in jenem Teil des Landes, was sich die Leute von Jesus erzählten. 2 «Das ist der Täufer Johannes«, sagte er zu seinem Gefolge. «Er ist vom Tod auferweckt worden, darum wirken solche Kräfte in ihm.«

Vom Tod des Täufers Johannes.

3 Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und gefesselt ins Gefängnis werfen lassen. Der Grund dafür war: Herodes hatte seinem Bruder Philippus die Frau, Herodias, weggenommen und sie geheiratet. 4 Johannes hatte ihm daraufhin vorgehalten: «Das Gesetz Gottes erlaubt dir nicht, sie zu heiraten.« 5 Herodes hätte ihn deshalb gerne getötet; aber er hatte Angst vor dem Volk, das Johannes für einen Propheten hielt. 6 Als nun Herodes Geburtstag hatte, tanzte die Tochter von Herodias vor den Gästen. Das gefiel Herodes so gut, 7 daß er einen Eid schwor und ihr versprach, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. 8 Auf Anraten ihrer Mutter bat das Mädchen: «Gib mir jetzt sofort auf einem Teller den Kopf des Täufers Johannes!« 9 Da wurde Herodes traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwor geleistet halte, befahl er, ihr den Wunsch zu erfüllen.10 Er schickte den Henker ins Gefängnis; der enthauptete Johannes. 11 Sein Kopf wurde auf einem Teller hergebracht und dem Mädchen überreicht. Das gab ihn weiter an seine Motter.12 Die Jünger von Johannes holten den Toten und begruben ihn. Danach gingen sie zu Jesus und berichteten ihm, was geschehen war.

Jesus gibt fünftausend Menschen zu essen.

13 Als Jesus das hörte, ging er von dort weg und fuhr mit dem Boot an eine einsame Stelle. Aber die Leute in den umliegenden Orten erfuhren es und folgten ihm auf dem Landweg. 14 Als Jesus aus dem Boot stieg, sah er eine große Menschenmenge vor sich. Da ergriff ihn das Mitleid, und er heilte ihre Kranken. 15 Darüber wurde es Abend. Seine Jünger kamen zu ihm und sagten: «Es ist schon spät, uHd die Gegend hier ist einsam. Schick doch die Leute weg! Sie sollen in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen!« 16 Jesus antwortete ihnen: «Warum sollen sie weggehen? Gebt doch ihr ihnen zu essen!« 17 Die Jünger hielten ihm entgegen: »Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier.« 18 «Bringt sie mir her!« sagte Jesus. 19 Er forderte die Leute auf, sich ins Gras zu setzen. Dann nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf und sprach das Segensgebet darüben Er brach die Brote in Stücke und gab sie den Jüngern, und die verteilten sie an die Menge. 20 Alle aßen und wurden satt, und sie fülltensogar noch zwölf Körbe mit dem Brot das übrigblieb. 21 Etwa fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, dazu noch Frauen und Kinder.

Jesus geht auf dem Wasser.

22 Gleich darauf drängte Jesus die Jünger, ins Boot zu steigen und ans andere Seeufer vorauszufahren. Er selbst wollte erst noch die Menschenmenge verabschieden. 23 Als er damit fertig war, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten. Als es dunkel wurde, war er immer noch dort. 24 Das Boot mit den Jüngern war inzwischen weit draußen auf dem See. Der Wind trieb ihnen die Wellen entgegen und machte ihnen schwer zu schaffen. 25 Im letzten Viertel der Nacht kam Jesus auf dem Wasser zu ihnen. 26 Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, erschraken sie und sagten: »Ein Gespenst!« und schrien vor Angst. 27 Sofort sprach Jesus sie an: »Faßt Mut! Ich bin's,» fürchtet euch nicht!« 28 Da sagte Petrus: »Herr, wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!» 29 »Komm!» sagte Jesus. Petrus stieg aus dem Boot, ging über das Wasset und kam zu Jesus. 30 Als er dann aber die hohen Wellen sah, bekam er Angst. Er begann zu sinken und schrie: »Hilf mir, Herr!» 31 Sofort streckte Jesus seine Hand aus, faßte Petrus und sagte: »Du hast zuwenig Vertrauen! Warum hast du gezweifelt?« 32 Dann stiegen beide ins Boot, und der Wind legte sich. 33 Die Jünger Im Boot warfen sich vor Jesus nieder und riefen: »Du bist wirklich Gottes Sohn!«

Jesus heilt Kranke in Gennesaret.

34 Sie überquerten den See und landeten bei Gennesaret. 35 Die Bewohner des Ortes erkannten Jesus und verbreiteten die Nachricht von seiner Ankunft in der ganzen Umgebung. Daraufhin brachte man alle Kranken zu ihm 36 und bat ihn, ob sie nicht wenigstens eine Quaste seines Gewandes berühren dürften. Und alle, die es taten, wurden gesund.

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Falscher Gottesdienst.

XV : 1 Damals kamen Pharisäer und Gesetzeslehrer aus Jerusalem zu Jesus und fragten ihn: 2 »Warum übertreten deine Jünger die Vorschriften, die von den früheren Gesetzeslehrern aufgestellt und dann weiterüberliefert worden sind? Warum waschen sie sich nicht die Hände vor dem Essen?» 3 Jesus antwortete ihnen: »Und warum üben tretet ihr das Gebot Gottes euren überlieferten Vorschriften zuliebe? 4 Gott hat gesagt: "Ehre deinen Vater und deine Mutter!" und: "Wer zu seinem Vater oder seiner Mutter etwas Schändliches sagt, wird mit dem Tod bestraft. 5 Ihr dagegen behauptet: "Wenn jemand zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ihr von mir bekommen müßtet, ist für Gott bestimmt 6 - dann darf er seine Eltern nicht mehr damit ehren. So habt ihr das Wort Gottes außer Kraft gesetzt mit euren Überlieferungen. 7 Ihr Scheinheiligen, treffend hat der Prophet Jesaja euch im voraus beschrieben: 8 "Dieses Volk ehrt mich nur mit Worten, sagt Gott, aber mit dem Herzen ist es weit weg von mir. 9 Ihr ganzer Gottesdienst ist sinnlos, denn sie lehren nur Gebote, die sich Menschen ausgedacht haben."»

Was unrein macht.

10 Jesus rief die Menge hinzu und sagte: »Hört zu und versteht! 11 Nicht das macht den Menschen unrein, was er durch den Mund in sich aufnimmt, sondern das, was aus seinem Mund herauskommt!« 12 Hinterher traten seine Jünger zu ihm und sagten: »Weißt du, daß die Pharisäer empört waren, weil du das gesagt hast?« 13 Jesus antwortete: »Alles, was mein Vater im Himmel nicht selbst gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. 14 Laßt sie reden! Sie wollen Blinde führen und sind selbst blind. Wen ein Blinder den andern führt, fallen beide in die Grube.« 15 Da sagte Petrus: »Erkläre uns doch, was du mit dem Wort von der Unreinheit gemeint hast!« 16 »Habt ihr auch noch nichts verstanden?« erwiderte Jesus. 17 »Begreift ihr nicht, daß alles was durch den Mund aufgenommen wird, in den Magen gelangt und dann vom Körper wieder ausgeschieden wird? 18 Was aber aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen und das macht den Menschen unrein. ,19 Denn aus dem Herzen kommen die bösen Gedanken und mit ihnen Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Beleidigungen. 20 Das ist es, was den Menschen unrein macht, aber nicht, daß er es unterläßt, sich vor dem Essen die Hände zu waschen.«

Das Vertrauen einer nichtjüdischen Frau.

21 Jesus verließ die Gegend und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. 22 Eine kanaanitische5 Frau, die dort wohnte, kam zu ihm und rief: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem bösen Geist sehr geplagt.« 23 Aber Jesus gab ihr keine Antwort. Schließlich drängten ihn die Jünger: »Sieh zu, daß du sie los wirst; » sie schreit ja hinter uns her!« 24 Aber Jesus sagte: »Ich bin nur zum Volk Israel, dieser Herde von verlorenen Schafen, gesandt worden.« 25 Da warf die Frau sich vor Jesus nieder und sagte: »Hilf mir doch, Herr!« 26 Er antwortete: »Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.» 27 »Gewiß, Herr«, sagte sie; »aber die Hunde bekommen doch wenigstens die Brocken, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.« 28 Da sagte Jesus zu ihr: »Du hast ein großes Vertrauen, Frau! Was du willst, soll geschehen.« Im selben Augenblick wurde ihre Tochter gesund.

Jesus hellt und speist die Menschen.

29 Jesus ging von dort weg und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg sind setzte sich. 30 Eine große Menschenmenge kam zu ihm mit Gelähmten, Verkrüppelten, Blinden, Stummen und vielen anderen Kranken. Die Leute legten sie vor seinen Füßen nieder, und er heilte sie. 31 Alle staunten, als sie sahen, daß die Stummen sprachen, die Verkrüppelten wiederhergestellt wurden, die Gelähmten umherliefen und die Blinden sehen konnten. Laut priesen sie den Gott Israels. 32 Danach rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: »Die Menschen tun mir leid. Seit drei Tagen sind sie hier bei mir und haben nichts zu essen. Ich will sie jetzt nicht hungrig nach Hause schicken, sie könnten sonst unterwegs zusammenbrechen.« 33 Aber die Jünger sagten: »Wo sollen wir hier in dieser unbewohnten Gegend genug Brot bekommen, um so viele satt zu machen?« 34 «Wie viele Brote habt ihr?« fragte Jesus, und sie antworteten: »Sieben, und noch ein paar kleine Fische.» 35 Da forderte er die Leute auf, sich auf die Erde zu setzen. 36 Er nahm die sieben Brote und die Fische und sprach darüber das Dankgebet. Dann brach er die BroLe in Stücke und gab sie seinen Jun-gern; und die Jünger verteilten sie an die Menge. 37 Alle aßen und wurden satt, und sie füllten sogar noch sieben Körbe mit dem Brot, das übrigblieb. 38 Viertausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, dazu noch Frauen und Kinder. 39 Dann schickte Jesus die Leute nach Hause, stieg in ein Boot und fuhr in das Gebiet von Magadan.

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Die Gegner fordern erneut einen Beweis.

XVI : 1 Die Pharisäer und Sadduzäer kamen zu Jesus, um ihn auf die Probe zu stellen. Sie verlangten von ihm ein Zeichen vom Himmel als Beweis dafür, daß er wirklich von Gott beauftragt sei. 2 Aber Jesus antwortete ihnen: « »Wenn der Abendhimmel rot ist, dann sagt ihr: "Morgen gibt es schönes Wetter. 3 Und wenn der Morgenhimmel rot und trübe ist, sagt ihr: "Heute gibt es Sturm. Ihr könnt also das Aussehen des Himmels beurteilen und schließt daraus, wie das Wetter wird. Warum versteht ihr dann nicht auch, was die Ereignisse dieser Zeit ankündigen? 4 Diese böse Generation, die von Gott nichts wissen will,a verlangt einen Beweis; aber es wird ihr keiner gegeben werden - ausgenommen das Wunder, das am Propheten Jona geschah: Den Beweis werden sie bekommen!« Damit ließ er sie stehen und ging weg.

Unverständige Jünger.

5 Als die Jünger am anderen Seeufer ankamen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen. 6 Jesus sagte zu ihnen: »Nehmt euch in acht vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer !« 7 Da sagten die Jünger zueinander: »Wir haben kein Brot mitgenommen!» 8 Jesus hörte es und sagte: »Was macht ihr euch Gedanken darüber, daß ihr kein Brot habt? Habt ihr so wenig Vertrauen? 9 Habt ihr immer noch nichts begriffen? Habt ihr vergessen, wie ich die fünf Brote unter fünftausend Menschen ausgeteilt habe? Und wieviel Körbe mit Resten ihr da einEesammeit habt? 10 Und dann die sieben Brote unter die viertausend - wieviel Körbe mit Resten waren es da? 11 Ihr müßtet doch merken, daß ich nicht von Broten spreche. Ich spreche vom Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer; davor nehmt euch in acht!« 12 Da endlich verstanden sie, daß er nicht den Sauerteig gemeint hatte, der zum Brotbacken verwendet wird, sondern die Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.

JESUS AUF DEM WEG NACH JERUSALEM

Du bist Christus! - Du bist Petrus!

13 Als Jesus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: »Für wen halten die Leute den Menschensohn?« 14 Die Jünger gaben zur Antwort: »Die einen halten dich für den wiederauferstandenen Täufer Johannes, andere halten dich für den wiedergekommenen Elija, und wieder andere meinen, du seist Jeremia oder sonst einer von den alten Propheten.« 15 »Und ihr«, wollte Jesus wissen, »für wen haltet ihr mich?« 16 Da sagte Simon Petrus: »Du bist Christus, der versprochene Retter, der Sohn des lebendigen Gottes!« 17 Darauf sagte Jesus zu ihm: »Du darfst dich freuen, Simon, Sohn von Johannes, denn diese Erkenntnis hast du nicht aus dir selbst; mein Vater im Himmel hat sie dir gegeben. 18 Darum sage ich dir: Du bist Petrus; und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen! Nicht einmal die Macht des Todes wird sie vernichten können. 19 Ich werde dir die Schlüssel zu Gottes neuer Weite geben. Was du hier auf der Erde für verbindlich erklären wirst, das wird auch vor Gott verbindlich sein und was du hier für nicht verbindlich erklären wirst, das wird auch vor Gott nicht verbindlich sein.« 20 Dann schärfte Jesus den Jüngern ein: »Sagt niemand, daß ich der versprochene Retter bin!«

Jesus kündigt zum erstenmal seinen Tod an.

21 Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu eröffnen, was Gott mit ihm vorhatte: daß er nach Jerusalem gehen mußte, daß er dort von den Ratsältesten, den führenden Priestern und den Gesetzeslehrern vieles erleiden mußte, daß er getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden mußte. 22 Da nahm Petrus ihn beiseite, fuhr ihn an und sagte: »Das möge Gott verhüten, Herr; nie darf dir so etwas zustoßen!« 23 Aber Jesus wandte sich von ihm ab und sagte: »Geh weg! Hinter mich, an deinen Platz, du Satan! Du willst mich von meinem Weg abbringen! Deine Gedanken stammen nicht von Gott, sie sind typisch menschlich.«

Jesus folgen heißt: ihm das Kreuz nachtragen.

24 Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern; »Wer mir folgen will, muß sich und seine Wunsche aufgeben, sein Kreuz auf sich nehmen und auf meinem Weg hinter mir hergehen. 25 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Aber wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. 26 Was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber zuletzt sein Leben verliert? Womit will er es dann zurückkaufen? 27 Denn der Menschensohn wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen. Dann wird er allen vergelten nach ihrem Tun. 28 Ich versichere euch: Einige von euch, die jetzt hier stehen, werden noch zu ihren Lebzeiten sehen, wie der Menschensohn seine Herrschaft antritt.«

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Drei Jünger sehen Jesus in Herrlichkeit (Die »Verklärung«).

XVII : 1 Sechs Tage später nahm Jesus die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes den Bruder von Jakobus, mit sich und führte sie auf einen hohen Berg. Sonst war niemand bei ihnen. 2 Vor den Augen der Jünger ging mit Jesus eine Verwandlung vor sich: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden strahlend weiß. 3 Und dann sahen sie auf einmal Mose und Elija bei Jesus stehen und mit ihm reden. 4 Da sagte Petrus zu Jesus: »Wie gut, daß wir hier sind, Herr! Wenn du willst, schlage ich hier drei Zelte auf, eins für dich, eins für Mose und eins für Elija.« 5 Während er noch redete, erschien eine leuchtende Wolke Ober ihnen, und eine Stimme aus der Wolke sagte: »Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt. Auf ihn sollt ihr hören!« 6 Als die Jünger diese Worte hörten, warfen sie sich voller Angst nieder, das Gesicht zur Erde. 7 Aber Jesus trat zu ihnen, berührte sie und sagte: »Steht auf, habt keine Angst!« 8 Als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus allein. 9 Während sie den Berg hinunterstiegen, befahl er ihnen: «Sprecht zu niemand über das, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn vom Tod auferweckt ist.«

Elija und der Täufer Johannes.

10 Die drei Jünger fragten Jesus: «Warum behaupten die Gesetzeslehrer, daß vor dem Ende erst noch Elija wiederkommen muß?« 11 Jesus sagte: «Gewiß, Elija kommt und wird das ganze Volk Gottes wiederherstellen. 12 Aber ich sage euch: Elija ist schon gekommen; doch niemand hat ihn erkannt, sondern sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. So wird auch der Menschensohn durch sie zu leiden haben.« 13 Da verstanden die Jünger, daß er vom Täufer Johannes sprach.

Mangelndes Vertrauen.

14 Als sie zu der Volksmenge zurückkehrten, kam ein Mann zu Jesus, warf sich vor ihm auf die Knie 15 und sagte: «Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er leidet an Epilepsie und hat so furchtbare Anfälle, daß er oft ins Feuer oder auch ins Wasser fällt. 16 Ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen.« 17 Da sagte Jesus: «Was seid ihr doch für eine verkehrte Generation, die Gott nichts zutraut! Wie lange soll ich noch bei euch aushalten und euch ertragen? Bringt den Jungen her!« 18 Jesus sprach ein Machtwort zu dem bösen Geist, der den Jungen in seiner Gewalt hatte, und er verließ ihn. Der Junge war von da an gesund. 19 Später kamen die Jünger allein zu Jesus und fragten ihn: «Warum konnten wir den bösen Geist nicht austreiben?« 20 «Weil ihr Gott nicht genug vertraut«, sagte Jesus. «Ich versichere euch: Wenn euer Vertrauen auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann könnt ihr zu dem Berg da sagen: "Geh von hier nach dort, und er wird es tun. Dann wird euch nichts mehr unmöglich sein.«

Jesus kündigt zum zweitenmal seinen Tod an.

22 Als Jesus und die Jünger wieder alle in Galiläa beisammen waren, sagte er zu ihnen: »Bald wird der Menschensohn nach dem Willen Gottes an die Menschen ausgeliefert. 23 Sie werden ihn töten, doch am dritten Tag wird er auferweckt werden.« Da wurden sie sehr traurig.

Über die Tempelsteuer.

24 Als sie nach Kafarnaum zurückgekehrt waren, kamen die Kassierer der Tempelsteuer zu Petrus und fragten ihn: »Zahlt euer Lehrer nicht das Doppel-Silberstück als Tempelsteuer?« 25 »Doch!« sagte Petrus. Als er dann ins Haus hineinging, fragte ihn Jesus, noch bevor Petrus etwas von dem Vorfall erzählen konnte: »Was meinst du, Simon? Von wem nehmen die Könige der Erde Zölle oder Steuern? Von ihren eigenen Söhnen oder von ihren Untertanen?« 26 »Von den Untertanen«, antwortete Petrus. Jesus sagte: »Das heißt also, daß die Söhne nichts zu zahlen brauchen! 27 Aber wir wollen sie nicht unnötig verärgern. Geh an den See und wirf die Angel aus. Nimm den ersten Fisch, den du Fängst, und öffne ihm das Maul. Du wirst darin ein Vierfach-Silberstück finden. Nimm es und bezahle damit die Steuer für mich und für dich!»

Chapitre 18  1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Fin

Anweisungen für das Gemeindeleben. Gegen die Geltungssucht.

XVIII : 1 Um diese Zeit kamen die Jünger zu Jesus und fragten ihn: »Wer ist in der neuen Welt Gottes der Größte?» 2 Da rief Jesus ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte 3 und sagte: »Ich versichere euch: Wenn ihr euch nicht ändert und den Kindern gleich werdet, dann könnt ihr in Gottes neue Welt überhaupt nicht hineinkommen. 4 Wer es auf sich nimmt, vor den Menschen so klein und unbedeutend dazustehen wie dieses Kind, der ist in der neuen Welt Gottes der Größte. 5 Und wer einen solchen Menschen in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.»

Verführer und Verführungen.

6 »Wer dagegen einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die mir vertrauen, an Gott irre werden läßt, käme noch gut weg, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im Meer versenkt würde, dort, wo es am tiefsten ist. 7 Wehe dieser Welt, weil sie so ist, daß Menschen in ihr an Gott irre werden. Das muß zwar so kommen; aber wehe dem Menschen, der daran mitschuldig wird! 8 Wenn deine Hand oder dein Fuß dich zum Bösen verführen, dann hau sie ab und wirf sie weg. Es ist besser für dich, mit nur einer Hand oder einem Fuß ewig bei Gott zu leben, als mit beiden Händen und Füßen ins ewige Feuer geworfen zu werden. 9 Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg. Es ist besser für dich, mit nur einem Auge ewig bei Gott zu leben, als mit beiden Augen in das Feuer der Hölle geworfen zu werden.»

Sorge um die Verlorengehenden.

10 »Hütet euch davor, einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen überheblich zu behandeln. Denn ich versichere euch: Ihre Engel haben immer Zugang zu meinem Vater im Himmel! 12 Was meint ihr: Was wird ein Mann tun, der hundert Schafe hat, und eines davon hat sich verlaufen? Wird er nicht die neunundneunzig allein im Bergland weitergrasen lassen und wird losziehen und das verirrte suchen? 13 Und wenn er es dann findet - ich versichere euch: Er wird sich Ober das eine Schaf mehr freuen als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen haben. 14 Genauso ist es mit eurem Vater im Himmel: Er will nicht, daß einer dieser kleinen, unbedeutenden Menschen verlorengeht.»

Regelung bei Verstößen gegen Gottes Gebot.

15 »Wenn dein Bruder - und das gilt entsprechend für die Schwester ein Unrecht begangen hat, dann geh hin und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Wenn er mit sich reden läßt hast du ihn zurückgewonnen. 16 Wenn er aber nicht auf dich hört, dann geh wieder hin, diesmal mit ein oder zwei anderen; denn jede Sache soll ja aufgrund der Aussagen von zwei oder drei Zeugen entschieden werden. 17 Wenn er immer noch nicht hören will, dann bring die Angelegenheit vor die Gemeinde. Wenn er nicht einmal auf die Gemeinde hört, dann behandle ihn wie einen Ungläubigen oder Betrüger. 18 Ich versichere euch: Was ihr hier auf der Erde für verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott verbindlich sein; und was ihr hier für nicht verbindlich erklären werdet, das wird auch vor Gott nicht verbindlich sein. 19 Aber auch das versichere ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde gemeinsam um irgend etwas bitten, wird es ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich selbst in ihrer Mitte.«

Unbegrenzte Bereitschaft zur Vergebung.

21 Da wandte sich Petrus an Jesus und fragte ihn: »Herr, wenn mein Bruder oder meine Schwester0 an mir schuldig wird, wie oft muß ich ihnen verzeihen? Siebenmal?« 22 Jesus antwortete: »Nein, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal!»

Das Gleichnis vom hartherzigen Schuldner.

23 Jesus fuhr fort: »Macht euch klar, was es bedeutet, daß Gott angefangen hat, seine Herr-schaft aufzurichten! Er handelt dabei wie jener König,f der mit den Verwaltern seiner Güter abledlIlen wollte. 24 Gleich zu Beginn brachte man ihm einen Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. 25 Da er nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn zu verkaufen, auch seine Frau und seine Kinder und seinen ganzen Besitz, und den Erlös für die Tilgung der Schulden zu verwenden. 26 Aber der Schuldner warf sich vor ihm nieder und bat: "Hab doch Geduld mit mir! Ich will dir ja alles zurückzahlen." 27 Da bekam der Herr Mitleid; er gab ihn frei und erließ ihm auch noch die ganze Schuld. 28 Kaum draußen, traf dieser Mann auf einen Kollegen, der ihm einen geringen Betrag schuldete. Den packte er an der Kehle, würgte ihn und sagte: "Gib zurück, was du mir schuldest!" 29 Der Schuldner fiel auf die Knie und bettelte: "Hab Geduld mit mir! Ich will es dir ja zurückgeben!" 30 Aber sein Gläubiger wollte nichts davon hören, sondern ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld beglichen hätte. 31 Als das seine anderen Kollegen sahen, konnten sie es nicht fassen. Sie liefen zu ihrem Herrn und erzählten ihm, was geschehen war. 32 Er ließ den Mann kommen und sagte: "Was bist du für ein böser Mensch! Ich habe dir die ganze Schuld erlassen, weil du mich darum gebeten hast. 33 Hättest du nicht auch Erbarmen haben können mit deinem Kollegen, so wie ich es mit dir gehabt habe?" 34 Dann übergab er ihn voller Zorn den Folterknechten zur Bestrafung, bis er die ganze Schuld zurückgezahlt haben würde. 35 So wird euch mein Vater im Himmel auch behandeln, wenn ihr eurem Bruder oder eurer Schwester nicht von Herzen verzeiht.«

Chapitre 19  1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Fin

Jesus bricht auf nach Judäa.

XIX : 1 Als Jesus diese Rede beendet hatte, ging er von Galiläa weg und kam in das judäische Gebiet auf der anderen Seite des Jordans. 2 Sehr viele Menschen folgten ihm dorthin, und er heilte sie.

Über Ehescheidung und Ehelosigkeit.

3 Da kamen einige Pharisäer zu ihm und versuchten, ihm eine Falle zu stellen. Sie fragten ihn: »Ist es erlaubt, daß ein Mann seine Frau aus jedem beliebigen Grund wegschickt? 4 Jesus antwortete: »Habt ihr nicht gelesen, was in den Heiligen Schriften steht? Dort heißt es, daß Gott am Anfang den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. 5 Und er hat gesagt: "Deshalb verläßt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.« 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Und was Gott zusammengefügt hat, sollen Menschen nicht scheiden.» 7 Die Pharisäer fragten: »Wie kann Mose dann vorschreiben: Der Mann soll der Frau eine Scheidungsurkunde ausstellen und sie wegschicken?» 8 Jesus antwortete: »Mose hat euch die Ehescheidung nur zugestanden, weil ihr euer Herz gegen Gott verhärtet habt - und damit eure Hartherzigkeit ans Licht kommt. Aber das war ursprünglich nicht so. 9 Darum sage ich euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch - ausgenommen den Fall, daß sie ihrerseits die Ehe gebrochen hat.» 10 Da sagten seine Jünger zu ihm: »Wenn es zwischen Mann und Frau so steht, sollte man lieber gar nicht heiraten.» 11 Aber Jesus antwortete: »Was ich jetzt sage, können nicht alle verstehen, sondern nur die, denen Gott das Verständnis gegeben hat. 12 Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand nicht heiratet. Manche Menschen sind von Geburt an eheunfähig, manche - wIe die Eunuchen - sind es durch einen späteren Eingriff geworden. Noch andere verzichten von sich aus auf die Ehe, weil sie ganz davon in Anspruch genommen sind, daß Gott jetzt seine Herrschaft« aufrichtet. Das sage ich für die, die es verstehen können.»

Jesus und die Kinder.

13 Damals wollten einige Leute ihre Kinder zu Jesus bringen, damit er ihnen die Hände auflege und für sie bete; aber die Jünger fuhren sie an und wollten sie wegschicken. 14 Da sagte Jesus: »Laßt doch die Kinder! Hindert sie nicht, zu mir zu kommen; denn für Menschen wie sie steht Gottes neue Welt offen.» 15 Dann legte er den KIndern segnend die Hände auf und zog von dort weiter.

Die Gefahr des Reichtums.

16 Da kam ein Mann zu Jesus und fragte ihn: »Lehrer, was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen?» 17 Jesus antwortete: »Warum fragst du mich, was gut ist? Es gibt nur Einen, der gut ist! Wenn du bei ihm leben willst, dann befolge seine Gebote.» 18 »Welche Gebote?» fragte der Mann. Jesus antwortete: »Du sollst nicht morden, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen; 19 ehre deinen Vater und deine Mutter, und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!» 20 »Ich habe alle diese Gebote befolgt», erwiderte der junge Mann. »Was muß ich sonst noch tun?» 21 Jesus sagte zu ihm: »Wenn du in der Liebe zu deinen Mitmenschen vollkommen und ungeteilt sein willst,d dann geh, verkaufe alles, was du besitzt, und gib das Geld den Armen, so wirst du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!» 22 Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; deun er hatte großen Grundbesitz. 23 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Ich versichere euch: Ein Reicher wird nur schwer in die neue Welt Gottes e kommen. 24 Ich sage es noch einmal: Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in Gottes neue Welt.» 25 Als die Jünger das hörten, waren sie entsetzt und fragten: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?» 26 Jesus sah sie an und sagte: »Wenn es auf die Menschen ankommt, ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich.»

Der Lohn für die, die alles aufgegeben haben.

27 Darauf sagte Petrus zu Jesus: »Du weißt, wir haben alles stehen- und liegenlassen und sind dir gefolgt. Was haben wir davon?» 28 Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Wenn Gott die Welt erneuert und der Menschensohn auf seinem Herrscherthron Platz nimmt, dann werdet auch ihr, die ihr mir gefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und über die zwölf Stämme Israels Gericht halten. 29 Wer auch immer um meinetwillen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Felder zurückläßt, wird das alles hundertfach wiederbekommen und dazu das ewige Leben. 30 Aber viele, die jetzt vorn sind, werden dann am Schluß stehen, und viele, die jetzt die Letzten sind, werden Schließlich die Ersten sein.«

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Die Arbeiter im Weinberg.

XX : 1 »Wenn Gott sein Werk vollendet, wird es sein wie bei dem Weinbergbesitzer,a der früh am Morgen auf den Marktplatz ging, um Leute zu finden und für die Arbeit in seinem Weinberg anzustellen. 2 Er einigte sich mit ihnen auf den üblichen Tageslohn von einem Silberstück, dann schickte er sie in den Weinberg. 3 Um neun Uhr ging er wieder auf den Marktplatz und sah dort noch ein paar Männer arbeitslos herumstehen. 4 Er sagte auch zu ihnen: Ihr könnt in meinem Weinberg arbeiten, ich will euch angemessen bezahlen. 5 Und sie gingen hin. Genauso machte er es mittags und gegen drei Uhr. 6 Selbst als er um fünf Uhr das letzte Mal zum Marktplatz ging, fand er noch einige herumstehen und sagte zu ihnen: "Warum tut ihr den ganzen Tag nichts? 7 Sie antworteten: "Weil uns niemand eingestellt hat Da sagte er: Geht auch ihr noch hin und arbeitet in meinem Weinberg! 8 Am Abend sagte der Weinbergbesitzer zu seinem Verwalter: Ruf die Leute zusammen und zahl allen ihren Lohn! Fang bei denen an, die zuletzt gekommen sind, und höre bei den ersten auf. 9 Die Männer, die erst um fünf Uhr angefangen hatten, traten vor, und jeder bekam ein Silberstück. 10 Als nun die an der Reihe waren, die ganz früh angefangen hatten, dachten sie, sie würden entsprechend besser bezahlt, aber auch sie bekamen jeder ein Silberstück. 11 Da murrten sie über den Weinbergbesitzer 12 und sagten: Diese da, die zuletzt gekommen sind, haben nur eine Stunde lang gearbeitet, und du behandelst sie genauso wie uns? Dabei haben wir den ganzen Tag über in der Hitze geschuftet! 13 Da sagte der Weinbergbesitzer zu einem von ihnen: Mein Lieber, ich tue dir kein Unrecht. Hatten wir uns nicht auf ein Silberstück geeinigt? 14 Das hast du bekommen, und nun geh! Ich will nun einmal dem letzten hier genausoviel geben wie dir! 15 Ist es nicht meine Sache, was ich mit meinem Eigentum mache? Oder bist du neidisch, weil ich großzügig bin?« 16 Jesus schloß: »So werden die Letzten die Ersten sein, und die Ersten die Letzten.«

Jesus kündigt zum drittenmal seinen Tod an.

17 Jesus war auf dem Weg nach Jerusalem. Da rief er einmal die zwölf Jünger allein zu sich und sagte zu ihnen: ; 18 »Hört zu! Wir gehen nach Jerusalem. Dort wird der Menschensohn nach dem Willen Gottes an die führenden Priester und die Gesetzeslehrer ausgeliefert werden. Sie werden ihn zum Tod verurteilen 19 und den Fremden übergeben, die Gott nicht kennen, damit sie ihren Spott mit ihm treiben, ihn auspeitschen und ans Kreuz nageln. Doch am dritten Tag wird er vom Tod auferweckt werden.«

Nicht herrschen, sondern dienen.

20 Damals ging die Mutter der beiden Söhne von Zebedäus zusammen mit ihren Söhnen zu Jesus hin und warf sich vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. 21 »Was möchtest du denn?« fragte Jesus. Sie sagte: »Ordne doch an, daß meine beiden Söhne rechts und links neben dir sitzen, wenn du deine Herrschaft angetreten hast!« 22 Jesus sagte zu den beiden Söhnen: »Ihr wißt nicht, was ihr da verlangt Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?« »Das können wir!« antworteten sie. 23 Jesus erwiderte: »Ihr werdet tatsächlich den gleichen Kelch trinken wie ich, aber ich kann nicht darüber verfügen, wer rechts und links neben mir sitzen wird. Auf diesen Plätzen wen den die sitzen, die mein Vater dafür bestimmt hat.« 24 Die anderen zehn Jünger hatten das Gespräch mit angehört und ärgerten sich über die beiden Brüder. 25 Darum rief Jesus alle zwölf zu sich her und sagte: «Ihr wißt: Die Herrscher der Völker, die Großen in der Welt, unterdrücken ihre Leute und lassen sie ihre Macht spüren. 26 Bei euch muß es anders sein! Wer von euch etwas Besonderes sein will, soll den anderen dienen, 27 und wer von euch an der Spitze stehen will, soll sich allen unterordnen. 28 Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.«

Jesus hellt zwei Blinde.

29 Als Jesus mit seinen Jüngern Jericho verließ, folgte ihm eine große Menschenmenge. 30 Am Straßenrand saßen zwei Blinde. Sie hörten, daß Jesus vorbeikam, und riefen laut; »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!« 31 Die Leute fuhren die beiden an, sie sollten still sein; aber die schrien nur noch lauter: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!« 32 Jesus blieb stehen, rief die beiden zu sich und fragte sie: »Was wollt ihr? Was soll ich für euch tun?» 33 »Herr!«, sagten sie, »wir möchten sehen können.» 34 Jesus hatte Erbarmen mit ihnen und berührte ihre Augen. Sofort konnten sie sehen und folgten ihm.

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AUSEINANDERSETZUNGEN IN JERUSALEM

Jesus zieht in Jerusalem ein.

XXI : 1 Kurz vor Jerusalem kamen sie zu der Ortschaft Betfage am Ölberg. Dort schickte Jesus zwei Jünger fort 2 mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da drüben! Gleich am Ortseingang findet ihr eine Eselin und ihr Junges angebunden. Bindet beide los und bringt sie zu mir! 3 Und wenn jemand etwas sagt, dann antwortet: "Der Herr braucht sie. Dann wird man sie euch sofort geben.« 4 Damit sollte in Erfüllung gehen, was der Prophet angekündigt hatte: 5 »Sagt der Zionsstadt: Dein König kommt jetzt zu dir! Er verzichtet auf Gewalt. Er reitet auf einem Esel und auf einem Eseisfohlen, dem Jungen eines Lasttiers.« 6 Die beiden Jünger gingen hin und taten, was Jesus ihnen befohlen hatte. 7 Sie brachten die Eselin und ihrJunges und legten ihre Kleider darüber, und Jesus setzte sich darauf. 8 Viele Menschen aus der Menge breiteten ihre Kleider als Teppich auf die Straße, andere rissen Zweige von den Bäumen und legten sie auf den Weg. 9 Die Menschenmenge, die Jesus vorauslief und ihm folgte, rief immer wieder: «Gepriesen sei der Sohn Davids Heil dem, der im Auftrag des Herrn kommt! Gepriesen sei Gott in der Höhe!« 10 Als Jesus in Jerusalem einzog, geriet alles in große Aufregung. »Wer ist dIeser Mann?« fragten die Leute in der Stadt. 11 Die Menge, die Jesus begleitete, rief: «Das ist der Prophet Jesus aus Nazaret in Galiläa!«

Jesus im Tempel.

12 Jesus ging in den Tempel und trieb alle Händler und Käufer hinaus. Er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer um. 13 Dazu sagte er ihnen: »In den Heiligen Schriften steht, daß Gott erklärt hat: "Mein Tempel soll eine Stätte sein, an der die Menschen zu mir beten können! Ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus!« 14 Dann kamen dort im Tempel Blinde und Gelähmte zu ihm, und er machte sie gesund. 15 Die führenden Priester und die Gesetzeslehrer sahen die Wunder, die Jesus tat, und sie hörten, wie die Kinder im Tempel laut riefen: »Gepriesen sei der Sohn Davids!« Da wurden sie wütend 16 und fragten Jesus: «Hörst du, was die da rufen?« Jesus sagte zu ihnen: »Gewiß! Habt ihr denn nie gelesen, was in den Heiligen Schriften steht: "Du, Gott, sorgst dafür, daß die Unmündigen und die kleinen Kinder dich preisen?« 17 Damit ließ er sie stehen, ging aus der Stadt hinaus und übernachtete in Betanien.

Der Feigenbaum: Vorzeichen des Gerichts über Israel. Aufruf zum Vertrauen.

18 Früh am nächsten Morgen kehrte Jesus nach Jerusalem zurück. Unterwegs bekam er Hunger. 19 Als er einen Feigenbaum am Straßenrand sah, ging er hin; aber er fand nichts als Blätter daran. Da sagte er zu dem Baum: »Du sollst niemals mehr Frucht tragen!« Und sofort verdorrte der Baum. 20 Voller Staunen sahen es die Jünger und fragten: »Wie konnte der Baum so plötzlich verdorren?» 21 Jesus antwortete ihnen: »Ich versichere euch: Wenn ihr Vertrauen zu Gott habt und nicht zweifelt, könnt ihr nicht nur tun, was ich mit diesem Feigenbaum getan habe. Ihr könnt dann sogar zu diesem Berg sagen: "Auf, stürze dich ins Meer!, und es wird geschehen. 22 Wenn ihr nur Vertrauen habt, werdet ihr alles bekommen, worum ihr Gott bittet.»

Woher hat Jesus die Vollmacht?

23 Jesus ging wieder in den Tempel. Während er dort die Menschen lehrte, traten die führenden Priester und die Ältesten des Volkes an ihn heran und fragten: »Woher nimmst du das Recht, hier so aufzutreten? Wer hat dir die Vollmacht dazu gegeben?« 24 Jesus antwortete: »Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr sie mir beantwortet, werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich so handle. 25 Sagt mir: Woher hatte der Täufer Johannes den Auftrag, zu taufen? Von Gott oder von Menschen?» Sie überlegten: »Wenn wir sagen "Von Gott, wird er uns fragen: Warum habt ihr dann Johannes nicht geglaubt? 26 Wenn wir aber sagen "Von Menschen, dann haben wir die Menge gegen uns, weil alle überzeugt sind, daß Johannes ein Prophet war.» 27 So sagten sie zu Jesus: »Wir wissen es nicht.« »Gute, erwiderte Jesus, »dann sage ich euch auch nicht, wer mich bevollmächtigt hat.«

Das Gleichnis von den beiden Söhnen.

28 Dann sagte Jesus: »Was meint ihr zu folgender Geschichte? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er sagte zu dem einen: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg! 29"Ich will nicht, erwiderte der Sohn; später aber überlegte er es sich und ging doch. 30 Dasselbe sagte der Vater auch zu seinem anderen Sohn. »Ja, Herr«, antwortete der, ging aber nicht. 31 Wer von den beiden hat nun nach dem Willen des Vaters gehandelt?»»Der erste», antworteten sie. Da sagte Jesus: »Ich versichere euch: Die Zolleinnehmer und die Prostituierten werden eher in die neue Welt Gottes a kommen als ihr. 32 Der Täufer Johannes ist gekommen und zeigte euch, was ihr jetzt tun müßt, um Gottes Willen zu erfüllen; aber ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zolleinnehmer und die Prostituierten haben ihm geglaubt! Aber ihr - nicht einmal als ihr das saht, habt ihr euch besonnen und ihm Glauben geschenkt.»

Das Gleichnis von den bösen Weinbergspächtern.

33 »Hört ein anderes Gleichnis: Ein Grundbesitzer legte einen Weinberg an, machte einen Zaun darum, baute eine Weinpresse und errichtete einen Wachtturm. Dann verpachtete er den Weinberg und verreiste. 34 Zur Zeit der Weinlese schickte er seine Boten zu den Pächtern, um den Ertrag abholen zu lassen. 35 Die Pächter aber packten die Boten, verprügelten den einen, schlugen einen anderen tot, und wieder einen anderen steinigten sie. 36 Noch einmal schickte der Besitzer Boten, mehr als beim ersten Mal; doch mit denen machten sie es genauso. 37 Scliließlicti schickte er seinen Sohn, weil er dachte: "Vor meinem Sohn werden sie Respekt haben. 38 Aber als die Pächter den Sohn kommen sahen, sagten sie zueinander: "Das ist der Erbe! Wir bringen ihn um und nehmen seine Erbschaft, den Weinberg, in Besitz. 39 So packten sie ihn, stießen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn. 40 Was wird nun der Besitzer des Weinbergs mit den Pächtern machen, wenn er selbst kommt?» fragte Jesus. 41 Sie sagten: »Er wird diesen Verbrechern ein schreckliches Ende bereiten und den Weinberg anderen anvertrauen, die ihm zur Erntezeit seinen Ertrag pünktlich abliefern!» 42 Jesus sagte zu ihnen: »Ihr habt ja wohl gelesen, was in den Heiligen Schriften steht: Der Stein, den die Bauleute als wertlos weggeworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Der Herr hat dieses Wunder vollbracht, und wir haben es gesehen. 43 Darum sage ich euch: Das Vorrecht, Gottes Volk unter Gottes Herrschaft zu sein, wird euch entzogen. Es wird einem Volk gegeben, das tut, was dieser Berufung entspricht. 44 Wer auf diesen Stein stürzt, wird zerschmettert, und auf wen er fällt, den zermalmt er.» 45 Die führenden Priester und die Pharisäer merkten, daß die beiden Gleichnisse auf sie gemünzt waren. 46 Sie hätten Jesus gerne festgenommen, wagten es aber nicht, weil die Menge ihn für einen Propheten hielt.

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Das Gleichnis vom Hochzeitsfest. Das hochzeitliche Kleid.

XXII : 1 Darauf erzählte ihnen Jesus noch ein weiteres Gleichnis: 2 »Gott hat angefangen, seine Herrschaft aufzurichten, und er handelt wie jener König,b der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete: 3 Er schickte seine Diener aus, um die geladenen Gäste zum Fest zu bitten; aber sie wollten nicht kommen. 4 Darauf schickte er noch einmal andere Diener zu den Geladenen und ließ ihnen sagen: "Hört! Ich habe mein Festessen vorbereitet, meine Ochsen und meine Mastkälber sind geschlachtet, alles steht bereit. Kommt zur Hochzeitsfeier! 5 Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern gingen ihren Geschäften nach. Einer ging auf seine Felder, ein anderer in seinen Laden. 6 Manche packten sogar die Diener des Königs, trieben ihren Spott mit ihnen und töteten sie. 7 Da wurde der König zornig und schickte seine Heere. Er ließ die Mörder umbringen und ihre Stadt niederbrennen. 8 Dann sagte er zu seinen Dienern: Die Von bereitungen zum Fest sind getroffen, aber die geladenen Gäste waren es nicht wert, daran teilzunehmen. 9 Geht jetzt hinaus auf die Landstraßen und ladet alle zur Hochzeit ein, die euch begegnen! 10 Die Diener gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle mit, die sie fanden - schlechte sind gute Leute. So wurde der Hochzeitssaa1 voll. 11 Als nun der König kam, um sich die Gäste anzusehen, entdeckte er einen, der nicht hoch-zeitlich gekleidet war. 12 Er sprach ihn an: Wie bist denn du hier hereingekommen? Du bist ja gar nicht hochzeitlich angezogen. Der Mann hatte keine Entschuldigung. 13 Da befahl der König seinen Dienern: "Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis! Dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen. 14 Denn viele sind berufen», schloß Jesus, »aber nur wenige von ihnen sind erwählt.»

Die Frage nach der Steuer für den Kaiser.

15 Daraufhin beschlossen die Pharisäer, Jesus mit einer verfänglichen Frage in die Falle zu locken. 16 Sie schickten ihre Jünger zu Jesus und auch einige Parteigänger von Herodes; die sagten zu ihm: »Lehrer, wir wissen, daß es dir nur um die Wahrheit geht. Du lehrst klar und deutlich, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. Denn du läßt dich nicht von Menschen beeinflussen, auch wenn sie noch so mächtig sind. 17 Nun sag uns deine Meinung: Ist es nach dem Gesetz Gottes erlaubt, dem römischen Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?» 18 Jesus erkannte ihre böse Absicht und sagte: »Ihr Scheinheiligen, ihr wollt mir doch nur eine Falle stellen! 19 Zeigt mir eins von den Geldstücken, mit denen ihr die Steuer bezahlt.» Sie gaben ihm eine Silbermünze, 20 und er fragte: »Wessen Bild und wessen Name sind denn hier aufgeprägt?» 21 Das Bild und der Name des Kaisers», antworteten sie. Da sagte Jesus: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, - aber gebt Gott, was Gott gehört!» 22 Solch eine Antwort hatten sie nicht erwartet. Sie ließen Jesus in Ruhe und gingen weg.

Werden die Toten auferstehen?

23 Noch am selben Tag kamen Sadduzäer zu Jesus. Die Sadduzäer bestreiten, daß die Toten auferstehen werden. 24 »Lehrer«, sagten sie »Mose hat angeordnet: "Wenn ein verheirateter Mann kinderlos stirbt, dann muß sein Bruder die Witwe heiraten und dem Verstorbenen Nachkommen verschaffen. 25 Nun gab es hier einmal sieben Brüder. Der älteste heiratete und starb kinderlos. 26 Darauf heiratete der zweite die Witwe, starb aber auch kinderlos; und dem dritten erging es nicht anders. So war es bei allen sieben. 27 Zuletzt starb auch die Frau. 28 Wie ist das nun bei der Auferstehung der Toten: Wem von den sieben soll die Frau dann gehören? Sie war ja mit allen verheiratet!« 29 »Ihr denkt ganz falsch«, antwortete Jesus. »Ihr kennt weder die Heiligen Schriften, noch wißt ihr, was Gott in seiner Macht tun kann. 30 Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden leben wie die Engel im Himmel. 31 Was aber die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was Gott euch in den Heiligen Schriften gesagt hat? Er sagt dort: 32"Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden!» 33 Die ganze Menschenmenge, die zugehört hatte, war tief beeindruckt von dem, was Jesus da lehrte.

Das wichtigste Gebot.

34 Als die Pharisäer erfuhren, daß Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei Jesus zusammen. 35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, stellte Jesus eine Falle. Er fragte ihn: 36 »Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot des Gesetzes?» 37 Jesus antwortete: »"Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit deinem ganzen Verstand! 38 Dies ist das größte und wichtigste Gebot. 39 Aber gleich wichtig ist ein zweites: "Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst! 40 In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefaßt, was das Gesetz und die Propheten fordern.»

Davids Sohn oder Davids Herr?

41 Da die Pharisäer nun einmal versammelt waren, stellte Jesus auch ihnen eine Frage. 42 Er sagte zu ihnen: aWas denkt ihr über den versprochenen Retter?» Wessen Sohn ist er?« Sie antworteten: »Der Sohn Davids.« 43 Da sagte Jesus: »Wie kann David ihn dann, vom Geist Gottes erleuchtet, Herr nennen? Denn David sagt ja: 44"Gott, der Herr, sagte zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite! Ich will dir deine Feinde unterwerfen sie als Schemel unter deine Füße legen. 45 Wenn also David ihn "Herr" nennt, wie kann er dann sein Sohn sein?« 46 Keiner konnte ihm darauf eine Antwort geben. Und von dem Tag an wagte es auch niemand mehr, ihm noch irgendeine Frage zu stellen.

Chapitre 23  1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Fin

Rede über die Ausleger des Gesetzes. Der Unterschied zwischen Lehre und Vorbild.

XXIII : 1 Darauf wandte sich Jesus an die Menschenmenge und an seine Jünger 2 und sagte: »Die Gesetzeslehrer» und die Pharisäer sind die berufenen Ausleger des Gesetzes, das Mose euch gegeben hat. 3 Ihr müßt ihnen also gehorchen und tun, was sie sagen. Aber nach ihrem Verhalten dürft ihr euch nicht richten; denn sie selber tun gar nicht, was sie lehren. 4 Sie schnüren schwere, kaum tragbare Lasten zusammen und laden sie den Menschen auf die Schultern, aber sie selbst machen keinen Finger krumm, um sie zu tragen. 5 Alles, was sie tun, tun sie nur, um von den Leuten gesehen zu werden. Sie tragen auffällig breite Gebetsriemen und besonders lange Quasten an ihren Kleidern. 6 Bei Festmählern sitzen sie auf den Ehrenplätzen und beim Gottesdienst in der vordersten Reihe. 7 Sie haben es gern, wenn die Leute sie auf der Straße respektvoll grüßen und sie als "ehrwürdiger Lehrer anreden. 8 Aber ihr sollt euch nicht "ehrwürdiger Lehren nennen lassen; denn ihr seid untereinander alle Brüder und Schwestern, und nur einer ist euer Lehrer. 9 Auch sollt ihr hier auf der Erde keinen von euch "Vater" nennen; denn nur einer ist euer Vater: der im Himmel. 10 Ihr sollt euch auch nicht "Lehrmeister nennen lassen, denn auch Lehrmeister ist bei euch nur einer: Christus, der versprochene Retter. 11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Wenn ihr euch selbst groß macht, wird Gott euch demütigen. Wenn ihr euch selbst geringachtet, wird Gott euch zu Ehren bringen.«

Sieben Weherufe über die Gesetzeslehrer und Pharisäer.

13 »Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr versperrt den Zugang zur neuen Welt Gottes vor den Menschen. Ihr selbst geht nicht hinein, und ihr hindert alle, die hineinwollen. 15 Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr reist um die halbe Welt, um auch nur einen einzigen Anhänger zu gewinnen, und wenn ihr einen gefunden habt, dann macht ihr ihn zu einem Anwärter der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr. 16 Weh euch! Ihr wollt andere führen und seid selbst blind. Ihr sagt: "Wer beim Tempel schwört, ist nicht an den Schwur gebunden; nur wer beim Gold im Tempel schwört, muß seinen Schwur halten. 17 Töricht und blind seid ihr! Was ist denn wichtiger: das Gold oder der Tempel, durch den das Gold erst heilig wird? 18 Ihr sagt auch: "Wenn einer beim Altar schwört, braucht er seinen Schwur nicht zu halten, nur wenn er beim Opfer auf dem Altar schwört. 19 Ihr Verblendetenl Was ist wichtiger: die Opfergabe oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht? 20 Wer beim Altar schwört, der schwört doch zugleich bei allem, was darauf liegt, 21 und wer beim Tempel schwört, der schwört damit auch bei Gott, der dort wohnt. 22 Und wenn einer beim Himmel schwört, dann schwört er beim Thron Gottes und bei Gott, der darauf sitzt. 23 Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr gebt Gott den zehnten Teil von allem, sogar noch von Gewürzen wie Minze, Dill und Kümmel; aber um das Wichtigste an seinem Gesetz, um Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue, darum kümmert ihr euch nicht. Dies solltet ihr tun, ohne das andere zu lassen! 24 Ihr wollt die Menschen führen und seid selbst blind. Die winzigste Mücke fischt ihr aus dem Becher, aber Kamele schluckt ihr unbesehen hinunter. 25 Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr reinigt sogar noch das Außere von Becher und Schüssel. Aber was darin ist, habt ihr euch in eurer Gier zusammen-gestohlen. 26 Ihr blinden Pharisäer! Sorgt zuerst dafür, daß es mit dem Inhalt des Bechers seine Richtigkeit hat, dann wird auch sein Äußeres rein. 27 Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr seid wie weiß angestrichene Gräber, die äußerlich schön aussehen; aber drinnen sind Totengebeine und alles mögliche Ungeziefer, das unrein macht. 28 So seid ihr: Von außen hält man euch für fromm, innen lich aber steckt ihr voller Heuchelei und Ungehorsam gegen Gott. 29 Weh euch Gesetzeslehrern und Pharisäern! Ihr Scheinheiligen! Ihr baut den Propheten wunderschöne Grabmäler und schmückt die Gräber der Gerechten. 30 Und ihr sagt: "Hätten wir zur Zeit unserer Vorfahren gelebt, wir hätten uns nicht daran beteiligt, die Propheten umzubringen! 31 Damit gebt ihr selbst zu, daß ihr von Prophetenmördern abstammt. 32 Macht nur das Maß eurer Väter voll! 33 Ihr Nattern, ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr der Höllenstrafe entgehen?«

Die Strafe wird kommen.

34 »Hört gut zu! Ich werde euch Propheten,« weise Männer und echte Gesetzeslehrer schikRen, Ihr werdet einige von ihnen töten, andere ans Kreuz bringen, wieder andere in euren Synagogen auspeitschen und von Stadt zu Stadt verfolgen. 35 So stellt ihr euch in eine Reihe mit euren Vorfahren und werdet zur Rechenschaft gezogen werden für die Ermordung aller Gerechten, von Abel an bis hin zu Secharja, dem John von Berechja, den ihr zwischen Tempelhaus und Brandopferaltar umgebracht habt.« 36 Ich versichere euch: Diese Generation wird die Strafe für alle diese Schandtaten bekommen.«

Klage über Jerusalem.

37 Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die Gott zu dir schickt. Wie oft wollte ich deine Bewohner um mich scharen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel nimmt! Aber ihr habt nicht gewollt. 38 Deshalb wird Gott euren Tempel« verlassen, und er wird verwüstet daliegen. 39 Ich sage euch, ihr werdet mich erst wiedersehen, wenn ihr rufen werdet: "Heil dem, der im Auftrag des Herrn kommt!"«

Chapitre 24  1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Fin

REDE ÜBER ENDZEIT UND WELTGERICHT

Ankündigung der Zerstörung des Tempels.

XXIV : 1 Jesus verlieh den Tempel und wollte weggehen. Da kamen seine Jünger« zu ihm und wiesen ihn auf die Prachtbauten der Tempelanlage hin. 2 Aber Jesus sagte: »Ihr bewundert das alles? Ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben. Alles wird bis auf den Grund zerstört werden.«

Der Anfang vom Ende.

3 Dann ging Jesus auf den Ölberg und setzte sich dort nieden Nur seine Jünger« waren bei ihm. Sie traten zu ihm und fragten ihn: »Sag uns, wann wird das geschehen, und woran können wir erkennen, daß du wiederkommst und das Ende der Welt da ist?« 4 Jesus sagte zu ihnen: »Seid auf der Hut und laßt euch von niemand täuschen! 5 Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten: "Ich bin der wiedergekommene Christus«!" Damit werden sie viele irreführen. 6 Erschreckt nicht, wenn nah und fern Kriege ausbrechen! Es muß so kommen, aber das ist noch nicht das Ende. 7 Ein Volk wird gegen das ändere kämpfen, ein Staat den andern angreifen. In vielen Ländern wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. 8 Das alles ist erst der Anfang vom Ende - der Beginn der Geburtswehen.«

Die Verfolgung der Jünger.

9 »Dann werden sie euch an die Gerichte ausliefern, euch mißhandeln und töten. Die ganze Welt wird euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. 10 Wenn es soweit ist, werden viele vom Glauben abfallen und sich gegenseitig verraten und einander hassen.» 11 Zahlreiche falsche Propheten werden auftreten und viele von euch irreführen. 12 Und weil der Ungehorsam gegen Gottes Gesetz überhand nimmt, wird die Liebe bei den meisten von euch erkalten. 13 Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet. 14 Aber die Gute Nachricht, daß Gott schon angefangen hat, seine Herrschaft aufzurichten, wird in der ganzen Welt verkündet werden. Alle Völker sollen sie hören. Danach erst kommt das Ende.«

Die letzte Schreckenszeit.

15 «Im Buch des Propheten Daniel ist die Rede von einem "entsetzlichen Scheusal" - wer das liest, überlege sich, was es bedeutet! Wenn ihr das "entsetzliche Scheusal" im Heiligtum stehen seht, 16 dann sollen die Bewohner Judäas in die Berge fliehen. 17 Wer gerade auf dem Dach ist, soll keine Zeit damit verlieren, erst noch seine Sachen aus dem Haus zu holen. 18 Wer gerade zur Arbeit auf dem Feld ist, soll nicht zurückgehen, um noch sein Obergewand mitzunehmen, das er am Wegrand abgelegt hat. 19 Besonders hart wird es die Frauen treffen, die gerade ein Kind erwarten oder einen Säugling stillen. 20 Bittet Gott, daß ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat fliehen müßt. 21 Denn was dann geschieht, wird furchtbarer sein als alles, was jemals seit Beginn der Welt geschehen ist oder in Zukunft noch geschehen wird. 22 Wenn Gott diese Schreckeoszeit nicht abkürzen würde, dann würde kein Mensch gerettet werden. Er wird sie aber denen zuliebe abkürzen, die er erwählt hat. 23 Wenn dann jemand zu euch sagt: "Seht her, hier ist Christus, der versprochene Retter! oder: "Dort ist er! - glaubt ihm nicht. 24 Denn es werden so manche mit dem Anspruch auftreten, der versprochene Retter oder ein Prophet zu sein. Sie werden sich durch große Wundertaten ausweisen und würden damit sogar die von Gott Erwählten irreLihren, wenn das möglich wäre. 25 Denkt daran, daß ich es euch vorausgesagt habe! 26 Wenn also die Leute zu euch sagen: "Draußen in der Wüste ist er", dann geht nicht hinaus! Oder wenn sie sagen: "Er ist hier und hält sich in einem Haus verborgen, dann glaubt ihnen nicht! 27 Denn der Menschensohn wird für alle sichtbar kommen, wie ein Blitz, der von Ost nach West über den Himmel zuckt. 28 Er wird so sicher zu sehen sein wie die Geier, die hoch über einem verendenden Tier kreisen.««

Der Weitrichter kommt.

29 »Doch sofort nach dieser Schreckeoszeit wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen, die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Ordnung des Himmels wird zusammenbrechen. 30 Dann wird der Menschensohn für alle sichtbar am Himmel erscheinen. Dies ist das Zeichen, daß das Ende da ist.0 Die Völker der ganzen Welt werden jammern und klagen, wenn sie den Menschensohn auf den Wolken des Himmels mit göttlicher Macht und Herrlichkeit kommen sehen. 31 Dann wird die Posaune ertönen, und der Menschensohn wird seine Engel in alle Himmelsrichtungen ausschicken, damit sie von überall her die Menschen zusammenbringen, die er erwählt hat.«

Das Gleichnis vom Feigenbaum.

32 «Laßt euch vom Feigenbaum eine Lehre geben: Wenn der Saft in die Zweige schießt und der Baum Blätter treibt, dann wißt ihr, daß der Sommer bald da ist. 33 So ist es auch, wenn ihr dies alles geschehen seht: d Dann wißt ihr, daß das Ende unmittelbar bevorsteht. 34 Ich versichere euch: Diese Generation wird das alles noch erleben. 35 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht; sie bleiben gültig für immer und ewig.«

Das Ende kommt überraschend.

36 »Doch den Tag und die Stunde, wann das Ende da ist, kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel - nicht einmal der Sohn. Nur der Vater kennt sie. 37 Wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie zur Zeit Noachs. 38 Damals vor der großen Flut aßen die Menschen und tranken und heirateten, wie sie es gewohnt waren bis zu dem Tag; an dem Noach in die Arche ging. 39 Sie begriffen nicht, was ihnen drohte, bis dann die Flut hereinbrach und sie alle wegschwemmte. So wird es auch sein, wenn der Menschensohn kommt. 40 Von zwei Männern, die dann zusammen auf dem Feld arbeiten, wird der eine angenommen, der andere zurückgelassen. 41 Von zwei Frauen, die dann zusammen Korn mahlen, wird die eine angenommen, die andere zurückgelassen. 42 Darum seid wachsam! Denn ihr wißt nicht, an welchem Tag euer Herr kommen wird. 43 Macht euch doch das eine klar: Wenn ein Hausherr im voraus wüßte, zu welcher Nachtstunde der Dieb kommt, würde er aufbleiben und den Einbruch verhindern. 44 Darum seid jederzeit bereit; denn der Menschensohn wird zu einer Stunde kommen, wenn ihr es nicht erwartet.«

Der verantwortungsbewußte Diener.

45 »Wer von euch ist nun der treue und kluge Diener, dem sein Herr den Auftrag gegeben hat, die übrige Dienerschaft zu beaufsichtigen und jedem pünktlich seine Tagesration auszuteilen? 46 Ein solcher Diener darf sich freuen, wenn der Herr zurückkehrt und ihn bei seiner Arbeit findet. 47 Ich versichere euch: Der Herr wird ihm die Verantwortung für alle seine Güter übertragen. 48 Wenn er aber ein schlechter Mensch ist und sich sagt: "So bald kommt mein Herr nicht zurück" 49 und anfängt, die ihm unterstellten Diener zu schlagen und mit Säufern Gelage zu halten, 50 dann wird sein Herr an einem Tag und zu einer Stunde zurückkehren, wenn der Diener überhaupt nicht damit rechnet. 51 Er wird diesen Diener in Stücke hauen und dorthin bringen lassen, wo die Scheinheiligen ihre Strafe verbüßen. Dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen.«

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Das Gleichnis von den Brautjungfern.

XXV : 1 »Wenn Gott sein Werk vollendet, wird es zugehen wie in der folgenden Geschichte: Zehn Brautjungfern a gingen mit ihren Lampen hinaus, dem Bräutigam entgegen, um ihn zu empfangen. 2 Fünf von ihnen handelten klug, die anderen fünf gedankenlos. 3 Die Gedankenlosen nahmen nur ihre gefüllten Lampen mit, 4 während die Klugen auch noch Öl zum Nachfüllen mitnahmen. 5 Weil der Bräutigam sich verspätete, wurden sie alle müde und schliefen ein. 6 Mitten in der Nacht ertönte der Ruf: "Der Bräutigam kommt, geht ihm entgegen! 7 Die zehn Brautjungfern standen auf und brachten ihre Lampen in Ordnung. 8 Da baten die Gedankenlosen die anderen: "Gebt uns von eurem Öl etwas ab, denn unsere Lampen gehen aus." 9 Aber die Klugen sagten: "Ausgeschlossen, dann reicht es weder für uns noch für euch. Geht doch zum Kaufmann und holt euch welches!" 10 So machten sich die fünf auf den Weg, um Öl zu kaufen. Inzwischen kam der Bräutigam. Die fünf Klugen, die darauf vorbereitet waren, gingen mit ihm hinein zum Hochzeitsfest, und die Türen wurden geschlossen. 11 Schließlich kamen die anderen nach und riefen: "Herr, Her; mach uns aufl" 12 Aber der Bräutigam wies sie ab und sagte: "Ich versichere euch, ich kenne euch nicht!" 13 Darum seid wachsam, denn ihr wißt weder Tag noch Stunde im voraus!»

Das Gleichnis vom anvertrauten Geld.

14 »Es ist wie bei einem Mann, der verreisen wollte. Er rief vorher seine Diener zusammen und vertraute ihnen sein Vermögen an. 15 Dem einen gab er fünf Zentner Silbergeld, dem anderen zwei Zentner und dem dritten einen, je nach ihren Fähigkeiten. Dann reiste er ab. 16 Der erste, der die fünf Zentner bekommen hatte, steckte sofort das ganze Geld in Geschäfte und konnte die Summe verdoppeln. 17 Ebenso machte es der zweite: Zu seinen zwei Zentnern gewann er noch zwei hinzu. 18 Der aber, der nur einen Zentner bekommen hatte, vergrub das Geld seines Herrn in der Erde. 19 Nach langer Zeit kam der Herr zurück und wollte mit seinen Dienern abrechnen. 20 Der erste, der die fünf Zentner erhalten hatte, trat vor und sagte: "Du hast mir fünf Zentner anvertraut, Her; und ich habe noch weitere fünf dazuverdient; hier sind sie!" 21 "Sehr gut", sagte sein Herr, "du bist ein tüchtiger und treuer Dienen Du hast dich in kleinen Dingen als zuverlässig erwiesen, darum werde ich dir auch Größeres anvertrauen. Komm zum Freudenfest deines Herrn!" 22 Dann kam der mit den zwei Zentnern und sagte: "Du hast mir zwei Zentner gegeben, Herr, und ich habe noch einmal zwei Zentner dazuverdient." 23 "Sehr gut", sagte der Herr, "du bist ein tüchtiger und treuer Dienen Du hast dich in kleinen Dingen als zuverlässig erwiesen, darum werde ich dir auch Größeres anvertrauen. Komm zum Freudenfest deines Herrn!" 24 Zuletzt kam der mit dem einen Zentner und sagte: "Herr, ich wußte, daß du ein harter Mann bisL Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nichts ausgeteilt hast. 25 Deshalb hatte ich Angst und habe dein Geld vergraben. Hier hast du zurück, was dir gehört." 26 Da sagte der Herr zu ihm: iDu unzuverlässiger und fauler Diener! Du wußtest also, daß ich ernte, wo Ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nichts ausgeteilt habe? 27 Dann hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank bringen sollen, und ich hätte es mit Zinsen zurückbekommen! 28 Nehmt ihm sein Teil weg und gebt es dem, der die zehn Zentner hat! 29 Denn wer viel hat, soll noch mehr bekommen, bis er mehr als genug hat, Wer aber wenig hat, dem wird auch noch das Letzte weggenommen werden. 30 Und diesen Taugenichts werft hinaus in die Dunkelheit draußen! Dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen.«

Wonach der Weltrichter urteilt.

31 »Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt, begleitet von allen Engeln, dann wird er auf seinem Herrscherthron Platz nehmen. 32 Alle Völker der Erde werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen in zwei Gruppen teilen, so wie ein Hirt die Schafe von den Böcken trennt. 33 Die Schafe wird er auf seine rechte Seite stellen und die Böcke auf seine linke Seite. 34 Dann wird der König zu denen auf seiner rechten Seite sagen: Kommt her! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt Gottes neue Welt4 in Besitz, die er euch von allem Anfang an zugedacht hat. 35 Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd, und ihr habt mich bei euch aufgenommen; 36 ich war nackt, und ihr habt mir etwas anzuziehen gegeben; ich war krank, und ihr habt mich versorgt; ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht. 37 Dann werden die, die den Willen Gottes getan haben, fragen: "Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig und gaben dir zu essen? Oder durstig und gaben dir zu trinken? 38 Wann kamst du als Fremder zu uns, und wir nahmen dich auf, oder nackt, und wir gaben dir etwas anzuziehen? 39 Wann warst du krank oder im Gefängnis, und wir besuchten dich? 40 Dann wird der König antworten: Ich versichere euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern» getan habt, das habt ihr für mich getan. 41 Dann wird der König zu denen auf seiner linken Seite sagen: Geht mir aus den Augen, Gott hat euch verflucht! Fort mit euch in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist! 42 Denn ich war hungrig, aber ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, aber ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; 43 ich war fremd, aber ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, aber ihr habt mir nichts anzuziehen gegeben; Ich war krank und im Gefängnis, aber ihr habt euch nicht um mich gekümmert. 44 Dann werden auch sie ihn fragen: Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig oder durstig, wann kamst du als Fremder, wann warst du nackt oder krank oder im Gefängnis - und wir hätten uns nicht um dich gekümmert? 45 Aber er wird ihnen antworten: "Ich versichere euch: Was ihr an einem von meinen geringsten Brüdern oder an einer von meinen geringsten Schwestern zu tun versäumt habt, das habt ihr an mir versäumt. 46 Auf diese also wartet die ewige Strafe. Die anderen aber, die den Willen Gottes getan haben, empfangen das ewige Leben.«

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LEIDEN, TOD UND AUFERSTEHUNG VON JESUS

Der Beschluß, Jesus zu töten.

XXVI: 1 Als Jesus diese seine letzte Rede beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: 2 »Wie ihr wißt, ist übermorgen das Passafest. Dann wird der Menschensohn ausgeliefert und ans Kreuz genagelt werden.» 3 Da kamen die führenden Priester und die Ältesten des Volkes im Palast des Obersten Priesters Kajaphas zusammen. 4 Sie faßten den Beschluß, Jesus heimlich zu verhaften und umzubringen. 5 »Aber auf keinen Fall darf es während des Festes geschehen«, sagten sie, »sonst gibt es einen Aufruhr im Volk.«

Eine Frau ehrt Jesus vor seinem Sterben.

6 Jesus war in Betanien bei Simon, dem Aussätzigen, zu Gast. 7 Während des Essens trat eine Frau an Jesus heran. Sie hatte ein Fläschchen mit sehr wertvollem Salböl; das goß sie Jesus über den Kopf. 8 Die Jünger sahen es und waren empört. »Was soll diese Verschwendung?» sagten sie. 9 »Dieses Öl hätte man teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können!« 10 Jesus hörte das und sagte: »Warum bringt ihr die Frau in Verlegenheit? Sie hat eine gute Tat an mir getan. 11 Arme wird es immer bei euch geben; aber mich habt ihr nicht mehr lange bei euch. 12 Sie hat dieses Salböl auf meinen Körper gegossen, und hat ihn damit für das Begräbnis vorbereitet. 13 Ich versichere euch Überall in der Welt, wo in Zukunft die Gute Nachricht verkündet wird, wird auch berichtet werden, was sie getan hat. Ihr Andenken wird immer lebendig bleiben.«

Judas wird zum Verräter.

14 Darauf ging Judas Iskariot, einer aus dem Kreis der Zwölf, zu den führenden Priestern 15 und sagte: »Was gebt ihr mir, wenn ich ihn euch in die Hände spiele?« Sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. 16 Von da an suchte Judas eine günstige Gelegenheit, Jesus zu verraten.

Vorbereitungen zum Passamahl.

17 Am ersten Tag der Festwoche, während der ungesäuertes Brot gegessen wird, kamen die Jünger zu Jesus und fragten: »Wo sollen wir für dich das Passamahl vorbereiten?» 18 Er antwortete: »Geht zu einem Mann in der Stadt - er nannte ihnen den Namen - und richtet ihm aus: "Unser Lehrer sagt: Die Stunde meines Todes ist nah. Bei dir will ich mit meinen Jüngern das Passamahl feiern.« 19 Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Passamahl vor.

Jesus feiert mit den Zwölf das Abschiedsmahl.

20 Als es Abend geworden war, setzte sich Jesus mit den Zwölf zu Tisch. 21 Während der Mahlzeit sagte er: »Ich versichere euch: Einer von euch wird mich verraten.» 22 Sie waren bestürzt, und einer nach dem andern fragte ihn: »Du meinst doch nicht mich, Herr?« 23 Jesus antwortete: »Der soeben mit mir das Brot in die Schussel getaucht hat, der ist es, der wird mich verraten. 24 Der Menschensohn muß zwar sterben, wie es in den Heiligen Schriften angekündigt ist. Aber wehe dem Menschen, der den Menschensohn verrät! Er wäre besser nie geboren worden!« 25 Da fragte Judas, der ihn verraten wollte: »Du meinst doch nicht etwa mich, Rabbi?» »Doch», antwortete Jesus, »dich!» 26 Während der Mahlzeit nahm Jesus ein Brot, sprach das Segensgebet darüber, brach es in Stücke und gab es seinen Jüngern mit den Worten: »Nehmt und eßt, das ist mein Leib!» 27 Dann nahm er den Becher, sprach darüber das Dankgebet, gab ihnen auch den und sagte: »Trinkt alle daraus; 28 das ist mein Blut, das für alle Menschen vergossen wird zur Vergebung ihrer Schuld. Mit ihm wird der Bund in Kraft gesetzt, den Gott jetzt mit den Menschen schließt. 29 Ich sage euch: Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis ich ihn neu mit euch trinken werde, wenn mein Vater sein Werk vollendet hat!« 30 Dann sangen sie die Dankpsalmen und gingen hinaus zum Ölberg.

Jesus sagt das Versagen von Petrus voraus.

31 Unterwegs sagte Jesus zu ihnen: »Heute nacht werdet ihr alle an mir irre werden, denn es heißt: "Ich werde den Hirten töten, und die Schafe der Herde werden auseinanderlaufen. 32 Aber wenn ich vom Tod auferweckt worden bin, werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.» 33 Petrus widersprach ihm: »Selbst wenn alle andern an dir irre werden - ich niemals!» 34 Jesus antwortete: »Ich versichere dir: In dieser Nacht, bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, daß du mich nicht kennst.« 35 Da sagte Petrus: »Und wenn ich mit dir sterben müßte, ich werde dich ganz bestimmt nicht verleugnen!« Das gleiche sagten auch alle anderen Jünger.

Jesus betet im Garten Getsemani.

36 Dann kam Jesus mit seinen Jüngern zu einem Grundstück, das Getsemani hieß. Er sagte zu ihnen: »Setzt euch hier! Ich gehe dort hinüber, um zu beten.« 37 Petrus und die beiden Söhne von Zebedäus nahm er mit. Angst und tiefe Traurigkeit befielen ihn, 38 und er sagte zu ihnen: »Ich bin so bedrückt, ich bin mit meiner Kraft am Ende. Bleibt hier und wacht mit mir!« 39 Dann ging er noch ein paar Schritte weiter, warf sich nieder, das Gesicht zur Erde, und betete: «Mein Vater, wenn es möglich ist, erspare es mir, diesen Kelch trinken zu müssen! Aber es soll geschehen, was du willst, nicht was ich will.« 40 Dann kehrte er zu den Jüngern zurück und sah, daß sie eingeschlafen waren. Da sagte er zu Petrus: »Konntet ihr nicht eine einzige Stunde mit mir wach bleiben? 41 Bleibt wach und betet, damit ihr in der kommenden Prüfung nicht versagt. Der Geist in euch ist willig, aber eure menschliche Natur ist schwach.« 42 Noch einmal ging Jesus weg und betete: «Mein Vater, wenn es nicht anders sein kann und ich diesen Kelch trinken muß, dann geschehe dein Wille!« 43 Als er zurückkam, schliefen sie wieder; die Augen waren ihnen zugefallen. 44 Zum drittenmal ging Jesus ein Stück weit weg und betete noch einmal mit den gleichen Worten. 45 Als er dann zu den Jüngern zurückkam, sagte er: »Schlaft ihr denn immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist da; jetzt wird der Menschensohn an die Menschen, die Sünder, ausgeliefert. 46 Steht auf, wir wollen gehen. Er ist schon da, der mich verrät!«

Jesus wird verhaftet.

47 Noch während Jesus das sagte, kam Judas, einer der Zwölf, mit einem großen Trupp von Männern, die mir Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren. Sie waren von den führenden Priestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden. 48 Der Verräter hatte mit ihnen ein Erkennungszeichen ausgemacht: »Wem ich einen Begrüßungskuß gebe, der ist es. Den nehmt fest!« 49 Judas ging sogleich auf Jesus zu und sagte: »Sei gegrüßt, Rabbi!«, und er küßte ihn so, daß alle es sehen konnten. 50 Jesus sagte zu ihm: »Freund, komm zur Sache!« Darauf traten die Bewaffneten heran, packten Jesus und nahmen ihn fest. 51 Einer von den Jüngern zog sein Schwert, hieb auf den Bevollmächtigten des Obersten Priesters ein und schlug ihm ein Ohr ab. 52 Aber Jesus befahl ihm: »Steck dein Schwert weg; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. 53 Weißt du nicht, daß ich nur meinen Vater um Hilfe zu bitten brauche, und er schickt mir sofort mehr als zwölf Legionen Engel? 54 Aber wie soll sich dann erfüllen, was in den Heiligen Schriften angekündigt ist? Es muß doch so kommen!« 55 In jener Stunde sagte Jesus zu denen, die ihn festgenommen hatten: »Warum rückt ihr hier mit Schwertern und Knüppeln an, um mich gefangenzunehmen? Bin ich denn ein Verbrecher? Täglich saß ich im Tempel~ und lehrte die Menschen; da habt ihr mich nicht festgenommen. 56 Aber das alles ist so gekommen, damit in Erfüllung geht, was die Propheten in ihren Schriften angekündigt haben.« Da verließen ihn alle seine Jünger und flohen.

Jesus vor dem jüdischen Rat.

57 Die Männer, die Jesus verhaftet hatten, brachten ihn zum Obersten Priester Kajaphas, wo schon die Gesetzeslehrer und Ratsältesten versammelt waren. 58 Petrus folgte Jesus in weitem Abstand und kam bis in den Innenhof des Palastes. Dort setzte er sich zu den Dienern, um zu sehen, wie die Sache ausgehen würde. 59 Die führenden Priester und der ganze Rat versuchten, Jesus durch falsche Zeugenaussagen zu belasten, damit sie ihn zum Tod verurteilen könnten. 60 Aber das gelang nicht, obwohl eine ganze Reihe von Zeugen auftrat. Schließlich kamen zwei 61 und sagten: »Dieser Mann hat behauptet: "Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und ihn in drei Tagen wieder aufbauen!« 62 Da stand der Oberste Priester auf und fragte Jesus: »Hast du nichts zu sagen zu dem, was diese beiden gegen dich vorbringen?« 63 Aber Jesus schwieg. Der Oberste Priester sagte: »Ich nehme von dir einen Eid bei dem lebendigen Gott und fordere dich auf, uns zu sagen: Bist du Christus, der versprochene Retter,a der Sohn Gottes?« 64 Jesus antwortete: »Ja! Aber ich sage euch, von jetzt an gilt: Ihr werdet den Menschensohn sehen, wie er an der rechten Seite des Allmächtigen sitzt und auf den Wolken des Himmels kommt!« 65 Da zerriß der Oberste Priester sein Gewand und sagte: »Das ist eine Gotteslästerung! Was brauchen wir noch Zeugen? Ihr habt es selbst gehört, wie er Gott beleidigt hat. 66 Wie lautet euer Urteil?« »Er hat den Tod verdient!« riefen sie. 67 Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Andere gaben ihm Ohrfeigen 68 und höhnten: «He, Christus, du versprochener Retter, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wie heißt der, der dich gerade schlug?«

Petrus verleugnet Jesus.

69 Petrus saß noch immer draußen im Hof, als eine Dienerin auf ihn zukam und sagte: »Du warst doch auch mit Jesus aus Galiläa zusammen!« 70 Petrus stritt es vor allen Leuten ab und sagte: »Ich weiß nicht, wovon du redest!« 71 Dann ging er in die Torhalle hinaus. Dort sah ihn eine andere Dienerin und sagte zu denen, die herumstanden: »Der da war mitJesus aus Nazaret6 zusammen!» 72 Und wieder stritt Petrus es ab und schwor: «Ich kenne den Mann überhaupt nicht!« 73 Kurz darauf traten die Umstehenden zu Petrus und sagten: »Natürlich gehörst du zu denen. Das merkt man doch schon an deiner Aussprache!« 74 Petrus aber schwor: »Gott soll mich strafen, wenn ich lüge! Ich kenne den Mann nicht!« In diesem Augenblick krähte ein Hahn, 75 und Petrus erinnerte sich daran, daß Jesus zu ihm gesagt hatte: »Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, daß du mich nicht kennst.« Da ging er hinaus und begann, bitter zu weinen.

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Jesus wird an Pilatus ausgeliefert.

XXVII : 1 Früh am Morgen schließlich faßten die führenden Priester und die Ältesten

des Volkes einmütig den Beschluß, Jesus hinrichten zu lassen. 2 Sie ließen ihn fesseln; dann nahmen sie ihn mit und übergaben ihn dem römischen Statthalter Pilatus.

Judas bereut seinen Verrat und erhängt sich.

3 Als der Verräter Judas erfuhr, daß Jesus hingerichtet werden sollte, packte ihn die Reue, und er brachte die dreißig Silberstücke zu den führenden Priestern und den Ratsältesten zurück. 4 Er sagte zu ihnen: »Ich habe eine schwere Schuld auf mich geladen; ein Unschuldiger wird getötet, und ich habe ihn verraten.« »Was geht das uns an?« antworteten sie. »Das ist deine Angelegenheit!« 5 Da warf Judas das Geld in den Tempel, lief fort und erhängte sich. 6 Die führenden Priester nahmen das Geld an sich und sagten: »An diesem Geld klebt Blut; es ist nach dem Gesetz verboten, solches Geld in den Tempelschatz zu tun.» 7 Sie berieten sich und beschlossen, davon den Töpferacker zu kaufen und als Friedhof für Ausländer zu benutzen. 8 Noch heute heißt darum dieses Stück Land "Blutacker. 9 So ging in Erfüllung, was der Prophet Jeremia angekündigt hatte: »Sie nahmen die dreißig Silberstücke, die Summe, die er den Leuten von Israel wert war, 10 und kauften davon den Töpferacker, so wie es der Herr mir gesagt hatte.«

Jesus vor Pilatus.

11 Jesus stand vor dem Statthalter. Der fragte ihn: »Bist du der König der Juden?« »Du sagst es!« gab Jesus zur Antwort. 12 Aber als die führenden Priester und die Ratsältesten Ihn beschuldigten, schwieg er. 13 Darum fragte Pilatus ihn: »Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?« 14 Aber Jesus gab ihm auf keine einzige Frage mehr eine AntwurL Darüber War der Statthalter sehr erstaunt.

Das Todesurteil.

15 Es war üblich, daß der römische Statthalter zum Passafest einen Gefangenen begnadigte, den das Volk bestimmen durfte. 16 Damals gab es einen berüchtigten Gefangenen, der Jesus Barabbas hieß. 17 Als nun die Volksmenge versammelt war, fragte Pilatus: »Wen soll ich euch freigeben: Jesus Barabbas oder Jesus, den angeblichen Retter?« 18 Denn er wußte genau, dall man ihm Jesus nur aus Neid ausgeliefert hatte. 19 Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ seine Frau ihm ausrichten: »Laß die Hände von diesem Gerechten! Seinetwegen hatte ich letzte Nacht einen schrecklichen Traum.« 20 Inzwischen hatten die führenden Priester und die Ratsältesten das Volk überredet, es solle für Barabbas die Freilassung und für Jesus den Tod verlangen. 21 Der Statthalter fragte noch einmal: »Wen von den beiden soll ich euch herausgeben?« »Barabbas!» schrien sie. 22 »Und was soll ich mIt Jesus machen, eurem sogenannten Retter?« fragte Pilatus weiter. »Kreuzigen!« riefen alle. 23 »Was hat er denn verbrochen?» fragte Pilatus. Aber sie schrien noch lauter: »Kreuzigen!« 24 Als Pilatus merkte, daß seine Worte nichts ausrichteten und die Erregung der Menge nur noch größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich vor allen Leuten die Hände. Dabei sagte er: »Ich habe keine Schuld am Tod dieses Mannes. Das habt ihr zu verantworten!« 25 Das ganze Volk schrie: »Wenn er unschuldig ist, dann komme die Strafe für seinen Tod auf uns und unsere Kinder!« 26 Da ließ Pilatus ihnen Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus mit der Geißel auszupeitschen und zu kreuzigen.

Die Soldaten verspotten Jesus.

27 Die Soldaten des Statthalters brachten Jesus in den Palast und versammelten die ganze Mannschaft um ihn. 28 Sie zogen Ihm seine Kleider aus und hängten ihm einen roten Soldatenmantel um, 29 flochten eine Krone aus Dornen-zweigen und drückten sie ihm auf den Kopf. Sie gaben ihm einen Stock in seine rechte Hand, warfen sich vor ihm auf die Knie und machten sich über ihn lustig. »Hoch lebe der König der Juden!« riefen sie. 30 Dann spuckten sie ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihn damit auf den Kopf. 31 Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Soldatenmantel ab, zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an und führten ihn hinaus, um ihn ans Kreuz zu nageln.

Jesus am Kreuz.

32 Unterwegs trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon. Den zwangen sie, für Jesus das Kreuz zu tragen. 33 So kamen sie an die Stelle, die Golgota heißt, das bedeutet »Schädelplatz». 34 Dort gaben sie Jesus Wein mit einem Zusatz, aer bitter war wie Galle; aber als er davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. 35 Sie nagelten ihn ans Kreuz und losten dann untereinander seine Kleider aus. 36 Danach setzten sie sich hin und bewachten ihn. 37 Über seinem Kopf hatten sie ein Schild angebracht, auf dem der Grund für seine Hinrichtung geschrieben stand: »Dies ist Jesus, der König der Juden!« 38 Mit Jesus zusammen wurden zwei Verbrecher gekreuzigt, einer rechts und einer links von ihm. 39 Die Leute, die vorbeikamen, schüttelten den Kopf und verhöhnten Jesus: 40 »Du wolltest den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen! Wenn du Gottes Sohn bist, dann befrei dich doch und komm herunter vom Kreuz!» 41 Genauso machten sich die führenden PrIester und die Gesetzeslehrer und Ratsältesten über Jesus lustig. 42 »Anderen hat er geholfen«, spotteten sie, »aber sich selbst kann er nicht helfen! Wenn er der König von Israel ist, soll er vom Kreuz herunterkommen, dann werden wir ihm glauben. 43 Er hat doch auf Gott vertraut; der soll ihm jetzt helfen, wenn ihm etwas an ihm liegt. Fr hat ja behauptet: "Ich bin Gottes Sohn.« 44 Genauso beschimpften ihn auch die beiden Verbrecher, die zusammen mit ihm gekreuzigt worden waren.

Jesus stirbt.

45 Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. 46 Gegen drei Uhr schrie Jesus: »Eli, eli, lema sabachtani?« das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« 47 Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: »Der ruft nach Elija!« 48 Einer lief schnell nach einem Schwamm, tauchte ihn in Essig, steckte ihn auf eine Stange und wollte Jesus trinken lassen. 49 Aber die anderen riefen: »Laß das! Wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft.« 50 Doch Jesus schrie noch einmal laut auf und starb. 51 Da zerriß der Vorhang vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten. Die Erde bebte, Felsen spalteten sich, 52 und Gräber brachen auf. Viele Tote aus dem Volk Gottesa wurden auferweckt 53 und verließen ihre Gräben Später, als Jesus vom Tod auferweckt worden war, kamen sie in die Heilige Stadt und wurden dort von vielen Leuten gesehen. 54 Als der römische Hauptmann und die Soldaten, die Jesus bewachten, das Erdbeben und alles andere miterlebten, erschraken sie sehr und Sagten: »Er war wirklich Gottes Sohn!« 55 Es waren auch viele Frauen da, die alles aus der Ferne beobachteten. Sie waren Jesus seit der Zeit seines Wirkens in Galiläa gefolgt und hatten für ihn gesorgt; 56 darunter waren Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus und Josef, sowie die Mutter der beiden Söhne von Zebedäus.

Jesus wird ins Grab gelegt.

57 Am Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa; er hieß Josef und war gleichfalls ein Jünger von Jesus geworden. 58 Er ging zu Pilatus und bat ihn, den Leichnam von Jesus freizugeben. Da befahl Pilatus, ihn auszuliefern. 59 Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch 60 und legte ihn in sein eigenes Grab, das in einen Felsen gehauen und noch unbenutzt war. Dann rollte er einen schweren Stein vor den Grabeingang und ging fort. 61 Maria aus Magdala und die andere Maria blieben dort und setzten sich dem Grab gegenüber nieder.

Die Grabwache.

62 Am nächsten Tag - es war der Sabbat - kamen die führenden Priester und die Pharisäer miteinander zu Pilatus 63 und sagten: »Herr, uns ist eingefallen, daß dieser Schwindler, als er noch lebte, behauptet hat: "Nach drei Tagen werde ich vom Tod auferweckt werden. 64 Gib deshalb Anweisung, das Grab bis zum dritten Tag zu bewachen! Sonst könnten seine Jünger kommen, die Leiche stehlen und dann dem Volk erzählen: "Er ist vom Tod auferweckt worden. Dieser letzte Betrug wäre dann noch schlimmer als alles andere vorher.« 65 »Da habt ihr eine Wache», sagte Pilatus. »Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt.« 66 Sie gingen also zum Grab und versiegelten den Stein, der den Eingang zur Grabkammer verschloß. Die Wache half ihnen dabei und blieb am Grab zurück.

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Die Frauen am leeren Grab.

XXVIII : 1 Am Abend, als der Sabbat vorüber und der Sonntag eben angebrochen war, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2 Da bebte plötzlich die Erde, denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, rollte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Er leuchtete wie ein BHtz, und sein Gewand war schneeweiß. 4 Als die Wächter ihn sahen, zitterten sie vor Angst und fielen wie tot zu Boden. 5 Der Engel sagte zu den Frauen: »Ihr braucht keine Angst zu haben! Ich weiß, ihr sucht Jesus, der ans Kreuz genagelt wurde. 6 Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden, so wie er es angekündigt hat. Kommt her und seht die Stelle, wo er gelegen hat! 7 Und jetzt geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Gott hat ihn vom Tod auferweckt! Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Ihr könnt euch auf mein Wort verlassen.« 8 Erschrocken und doch voller Freude liefen die Frauen vom Grab weg. Sie gingen schnell zu den Jüngern, um Ihnen die Botschaft des Engels zu überbringen. 9 Da stand plötzlich Jesus selbst vor ihnen und sagte: »Seid gegrüßt!« Die Frauen warfen sich vor ihm nieder und umfaßten seine Füße. 10 »Habt keine Angst!« sagte Jesus zu ihnen. »Geht und sagt meinen Brüdern,« sie sollen nach Galiläa gehen. Dort werden sie mich sehen.«

Der Bericht der Wache.

11 Während die Frauen noch auf dem Weg waren, liefen einige von den Wächtern in die Stadt und meldeten den führenden Priestern, was geschehen war. 12 Diese faßten zusammen mit den Ratsältesten einen Beschluß: Sie gaben den Soldaten viel Geld 13 und schärften ihnen ein: »Erzählt allen: "In der Nacht, während wir schliefen, sind seine Jünger gekommen und haben den Toten gestohlen. 14 Wenn der Statthalter von der Geschichte erfährt; werden wir mit ihm sprechen. Ihr habt nichts zu befürchten!« 15 Die Wächter nahmen das Geld und taten wie man sie gelehrt hatte. So kam diese Geschichte auf und wird bei den Juden bis heute weitererzählt.

Jesus zeigt sich seinen Jüngern.

16 Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, zu dem Jesus sie bestellt hatte. 17 Als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder, doch einige harten mich Zweifel. 18 Jesus trat auf sie zu und sagte: »Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben. 19 Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen! Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, 20 und lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.«

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